Zusammenfassung
Auf Jodsilbergelatine-Platten lä\t sich eine in ihrer Wirkung der einer Vorbelichtung gleiche Silberkeimbildung durch eine sehr stark verdünnte, hydrolysierte Zinnchlorürlösung erreichen. Wie nach einer schwachen diffusen Vorbelichtung des reinen Jodsilbers geben solche chemisch bekeimte Schichten auch bei einer skalenmä\igen Belichtung durch schwächere Lichtintensitäten zunächst „umgekehrte“ (positive) Bilder. Trotz aller äu\eren Verschiedenheiten handelt es sich hier im wesentlichen um einen Vorgang, der auch bei der Solarisation des Bromsilbers stattfindet, d. h. um eine Regression des primären Prozesses, wie auch aus der Verhinderung der Umkehrung durch Jodakzeptoren hervorgeht. Auch Farbstoffen gegenüber verhalten sich die Jodsilberschichten mit chemisch in ihnen erzeugten Keimen ganz wie die vorbelichteten: es entsteht in ihnen eine hohe Farbenempfindlichkeit (des Ausbleichbildes), während reine Jodsilberschichten bekanntlich überhaupt nicht optisch sensibilisierbar sind.
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Lüppo-Cramer Chemisch erzeugte Keime im Jodsilber. Kolloid-Zeitschrift 94, 184–188 (1941). https://doi.org/10.1007/BF01520926
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