Zusammenfassung
Durch Ausschütteln mit gewöhnlicher Stärke (Kartoffelstärke) lassen sich die essigsauren Hydrosole des hydrophilähnlichen röntgenamorphen EisenIII-hydroxids (Orthohydroxids) sowie die trübgelben, hydrophoben und grobteiligeren Sole der röntgenkristallinen Meta-EisenIII-hydroxide (γ-FeOOH,α-FeOOH resp. Goethit) koagulieren. Letztere sind leichter koagulierbar, indem sie hierfür weniger Stärke benötigen. Auf lösliche Stärke, die in der Regel noch Beimengungen von gewöhnlicher Stärke (Amylopektin) enthält, ist das Ortho-Sol unempfindlich. Dagegen werden Meta-Sole ausgefällt, wenn auch schwerer als mit gewöhnlicher Stärke. Da die lösliche Stärke dabei z. T. in Lösung geht, entstehen geschützte Meta-Sole. Auch geschützte (negative) Alkalisole lassen sich mit Hilfe von löslicher Stärke herstellen, indem letztere die Meta-EisenIII-hydroxide im alkalischen Medium peptisiert. In diesen Systemen adsorbiert lösliche Stärke die Meta-hydroxide und umgekehrt. Diese Adsorption gehorcht im Falle von essigsauren Metahydroxid-Solen derFreundlichschen Adsorptionsisotherme. Hingegen wird bei Verwendung einer bestimmten Menge gewöhnlicher Stärke aus den verschiedenkonzentrierten essigsauren Meta-Solen stets die gleiche Menge EisenIII-hydroxid koaguliert.
Ganz reine lösliche Stärke (frei von Amylopektin) fällt weder die essigsauren Ortho-Sole noch die Meta-Sole.
Schrifttum
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Krause, A. über das Verhalten von EisenIII-hydroxid-Hydrosolen zu löslicher Stärke. Kolloid-Zeitschrift 179, 70–72 (1961). https://doi.org/10.1007/BF01520596
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