Zusammenfassung
Aus dem Radiumchlorid, das bei der früheren Atomgewichtsbestimmung den Wert Ra=225·95 ergeben hatte, wurde das Bromid dargestellt und dieses in systematischer Weise umkrystallisiert, um zu untersuchen, ob hierdurch eine weitere Reinigung erzielt werden könne. Das Ergebnis war in dieser Beziehung negativ. Zahlreiche im Verlaufe des Krystallisationsverfahrens ausgeführte Analysen bestätigten den schon früher ermittelten Atomgewichtswert.
Damit erscheint ein wichtiges Kriterium für die Reinheit sowohl des seinerzeit zur Atomgewichtsbestimmung und Herstellung der Radiumstandardpräparate verwendeten Chlorids wie auch des jetzt analysierten Bromids erbracht. Überdies erwies sich das reinste, zu den Endanalysen verwendete Bromid als spektroskopisch absolut bariumfrei.
In einer Serie von sechs Analysen gaben 5·06791g RaBr2 4·93389g AgBr, entsprechend dem Atomgewichte Ra=225·96. Andrerseits verbrauchten 1·28825g RaBr2 bei zwei Analysen 0·72045g Ag, woraus sich das Atomgewicht Ra=225·97 berechnet. Bei der Berechnung sämtlicher Analysen wurden die folgenden Atomgewichte in Rechnung gesetzt: Ag=107·88, Cl=35·457 und Br=79·916.
Es wird weiter gezeigt, daß R. Whytlaw-Gray und W. Ramsay bei der Berechnung ihrer Analysen einen konstanten Fehler begingen, indem sie die Vakuumkorrektur mit falschem Vorzeichen in Rechnung zogen. Der richtige Mittelwert ihrer fünf Analysen wird berechnet zu Ra=226·26 mit einem »mittleren Fehler« von ±0·21.
Es wurden auch zwei Bestimmungen nach der Methode von R. Whytlaw-Gray und W. Ramsay ausgeführt, die als Atomgewicht des Radiums Ra=225·94 ergeben.
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Hönigschmid, O. Mitteilungen aus dem Institut für Radiumforschung. Monatshefte für Chemie 34, 283–309 (1913). https://doi.org/10.1007/BF01519469
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