Zusammenfassung
Es werden die verschiedenen Möglichkeiten der Messung der Wärmetönung langsam verlaufender Reaktionen kurz besprochen und sodann zwei davon näher erörtert: die adiabatische Kalorimetrie und eine neue Methode der Kalorimetrie durch Wärmeflußmessung. Beim erstgenannten Verfahren werden Wärmeverluste durch Nachregulierung der Umgebungstemperatur vermieden und die im Kalorimeter aufgespeicherte Wärmemenge wird gemessen, beim zweitgenannten wird nach Möglichkeit alle entwickelte Wärme sogleich nach ihrer Entstehung an die Umgebung abgeleitet und der Wärmefluß wird gemessen.
Im folgenden werden die Fehlerquellen beider Verfahren besprochen, die Eichung und die rechnerische Korrektur der Ergebnisse. Als wichtiger Unterschied ergibt sich, daß die Wärmeflußmethode vorteilhaft nur an kleinen Probekörpern anzuwenden ist, die adiabatische nur an großen. Ein besonderer Vorteil der Wärmeflußkalorimetrie gegenüber der anderen Art ist es, daß die Messung im wesentlichen isotherm erfolgt und daß ein Thermostat gleichzeitig mehrere Kalorimeter aufnehmen kann.
Schließlich wird die Apparatur beschrieben, mit der der Verfasser durch Jahre hindurch zahlreiche Messungen der Erhärtungswärme von Zement nach der Wärmeflußmethode durchgeführt hat. Zur Erläuterung werden einige Versuchsergebnisse mitgeteilt.
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Es ist dem Verfasser eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle den Herren Prof. Dr. E.Abel, Prof. Dr. P.Fillünger und Priv.-Doz. Dr. O.Redlich, unter deren wissenschaftlicher Leitung die Messungen an Zement begonnen wurden, für wertvolle Ratschläge und wohlwollende Unterstützung bei der Fortführung dieser Arbeiten seinen aufrichtigen Dank auszusprechen.
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Sandri, R. Über die Messung der Wärmetönung langsam verlaufender Reaktionen. Monatshefte für Chemie 68, 415–430 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01518882
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