Hohlraumsysteme I/2

Zusammenfassung

Wenn auch bei der Untersuchung des Luftgehaltes von Kollodium-Alkogelen und -Membranen keine meßbare Anreicherung von Luft bei der Verdunstung des Lösungsmittels nachgewiesen werden konnte, so schlossen doch theoretische Überlegungen eine Ausscheidung und einen Verbleib von Gasblasen im Film nicht aus. Daher sollte die Untersuchung der stereometrischen Struktur von Kollodiummembranen entscheiden, ob eine Beeinflussung der Membranstruktur durch die Gegenwart oder den Ausschluß von Luft erfolgen kann. Eine Reihe von „Freiluftmembranen“ wurde durch Eintrocknung einer Kollodiumlösung an ruhender Luft und in strömender Luft hergestellt und im Vergleich mit im Vakuum hergestellten „Vakuummembranen“ auf spezifische Durchlässigkeit D_spez Radius der Membranporen r₃ Porenzahl/cm² (Porendichte) N spezifische innere Oberfläche F_i(spez) Hohlraum H je cm³ Membransubstanz untersucht.

Die für die Vakuummembranen gefundenen Werte liegen in der gleichen Größenordnung wie die für Freiluftmembranen geltenden und passen sich in gleicher Weise in die zum Hohlraumvolumen W bestehenden Gesetzmäßigkeiten — meist parabelartiger oder linearer Form — ein.

Demnach gelten für die Vakuummembranen gleiche Bildungsgesetze wie für die Freiluftmembranen, und ein Ausschluß von Luft bei der Entstehung der Membran übt keinen Einfluß auf die stereometrische Struktur aus.

Dies schließt aus, daß etwa bei der Verdunstung des Lösungsmittels aus der Gießlösung eine Anreicherung von Luft unter Ausscheidung von Gasblasen erfolgt ist, und man hat auf Grund des hohen Luftgehaltes filmbildender Lösungen⁹) keine Entstehung einer zusätzlichen Porosität zu befürchten.