Zusammenfassung
Am Querschnitt von Baumwollhaaren und künstlichen Zellulosefasern lassen sich im übermikroskop zwei Faseranteile gut unterscheiden: Erstens eine kompakte äußere Rindenschicht um die ganze Faser oder einzelne Fibrillen und zweitens eine lockere, von einem zum Teil lichtmikroskopisch nachweisbaren Hohlraumsystem durchzogene Markschicht,
Die Hohlräume in der Markschicht sind konvex und nicht konkav begrenzt, so daß in dieser Schicht weniger die festen Faserteile, als vielmehr die eingeschlossenen Flüssigkeiten die Form der Feinstruktur zu bestimmen scheinen.
Das Hohlraumsystem ist nicht ausgesprochen längs der Faserrichtung orientiert; durchgehende Hohlräume kommen jedoch dadurch zustande, daß angenähert kugelige Räume miteinander anastomosieren. An Hand stereoskopischer Aufnahmen soll der räumliche Aufbau demnächst genauer diskutiert werden.
Inhomogenitäten von micellarer Größe konnten im Fasergefüge in der Nähe eines dichten Faserbestandteils nachgewiesen werden, in der Regel sind jedoch Struktureinheiten, die dem Micell entsprechen würden, in den durchsichtigen Anteilen der Markschicht weder in Quernoch in Längsschnitten gefunden worden. Wahrscheinlich kommt der micellare Aufbau vorwiegend den Rindenschichten zu.
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Ruska, H. über Strukturen von Zellulosefasern. Kolloid-Zeitschrift 92, 276–285 (1940). https://doi.org/10.1007/BF01511730
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