Zusammenfassung
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1.
Es werden Gerbversuche mit Kobalt-III-komplexsalzen an Gelatine durchgeführt. Gute Gerbwirkung zeigen nur die Tri- und Diammine. Bei Anwesenheit einer Hydroxylgruppe im Komplex gerben auch Tetrammine.
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2.
Der Anfangszustand der Gerbung besteht bei den hydroxylfreien Komplexsalzen in einer Komplexbildung mit den Polypeptidketten der Gelatine; beim Altern bilden sich — im feuchten Zustande verhältnismäßig schnell, im trocknen sehr langsam — hydroxydähnliche Zustände, die jedoch ebenfalls gerben. Der Übergang erfolgt beim Erhitzen auf 80–100° sehr schnell.
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3.
Enthält der Komplex dagegen eine OH-Gruppe, so tritt sofort „Hydroxyd“-Gerbung ein.
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4.
Man kann auch mit Kobalt-III-hydroxyd gerben, wenn dieses in der Gelatine selbst erzeugt wird.
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5.
Nach dem magnetischen Verhalten bildet sich bei der „Komplexgerbung“ etwas Kobaltosalz.
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6.
Eisenverbindungen gerben unter Komplexbildung mit der Gelatine; Eisenhydroxyd besitzt keine gerbende Wirkung.
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Die vorliegende Untersuchung erfolgte auf Anregung und mit Unterstützung der I.G. Farbenindustrie, Werk Leverkusen, der wir auch an dieser Stelle danken möchten.
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Kludzynski, L., Klemm, W. Beiträge zur Kenntnis der Mineralgerbung, insbesondere der Kobaltgerbung. Kolloid-Zeitschrift 87, 113–125 (1939). https://doi.org/10.1007/BF01511201
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01511201