Zusammenfassung
Die Kombination eines neu aufgefundenen Bauprinzips aller achsial strukturierter Zellulosefasern mit den bisher bekannten Bauelementen ließ theoretisch auf die Existenz kleinster einheitlicher Bauteile schließen, die im weiteren durch geeignete Quellungs- und Lösungsvorgänge an Holzfasern aus Zellstoff mikroskopisch sichtbar nachgewiesen werden konnten.
Diese kleinsten Bauelemente erfüllen in ihrem Aufbau sämtliche Bedingungen, die für den Begriff des Mizells oder Kristallits geltend gemacht wurden.
Ihre Länge entspricht größenordnungsmäßig der auf viskosimetrischem Wege ermittelten Kettenlänge der hochpolymeren Anteile des betreffenden Zellstoffnitrats, ihre Breite stimmt ebenso mit dem Durchmesser der Fibrillen überein.
Ihre Enden liegen in mehreren Flächen, die als flachgängige Spiralen die Verdickungsschicht von einem Faserende zum anderen durchziehen, und die durch geeignete Quellungsreaktionen als Spalten deutlich sichtbar gemacht werden können.
Der gegenseitige Abstand dieser Spaltflächen dürfte einen Hinweis auf die ursprüngliche vermutlich einheitliche Kettenlänge der nativen Zellulosefaser geben.
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Dolmetsch, H., Franz, E. & Correns, E. Zusammenhänge zwischen morphologischer Struktur und Kettenlänge bei nativen Zellulosefasern. Kolloid-Zeitschrift 106, 174–187 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01507717
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01507717