Literatur
J. B. Conant, J. amer. chem. Soc.53, 359 (1931) und Science (N. Y.) N. s.73, 268 (1931), sowieH. Fischer, Liebigs Ann.490, 38 (1931) haben zwar bei der sog. Allomerisation des Chlorophylls ebenfalls eine Dehydrierung angenommen, doch waren ihre Allomerisationsprodukte einer tiefergreifenden strukturellen Veränderung unterlegen; sie lieferten beim Abbau mit starkem Alkali andere, schwächer basische Spaltprodukte als die natürlichen Chlorophylle, und die Rückverwandlung der Allomerisationsprodukte in jene ist bis jetzt nicht gelungen. Die vonJ. B. Conant und Mitarbeitern [Science (N.Y.) N. s.73, 268 (1931)] gemachte Annahme, daß die eigentliche Kohlensäurereduktion im Dunkeln und nur die Regenerierung des Chlorophylls aus Dehydrochlorophyll am Licht erfolge, erscheint u. a. schon dadurch experimentell widerlegt, daß aus Blättern noch niemals Dehydrochlorophyll isoliert wurde, das man als die stabilere Form in erster Linie finden müßte, wennConants Formulierung richtig wäre.
H. Fischer und Mitarbeiter, sowieJ. B. Conant und Mitarbeiter haben die Formeln der Chlorophylle und ihrer nächsten Abkömmlinge bis vor kurzem um je 1 Sauerstoffatom (H2O) reicher geschrieben alsR. Willstätter und Mitarbeiter.A. Stoll undE. Wiedemann [Naturwiss.20, 628 (1932)] konnten dagegen neuerdings unter Benutzung einer besonders ausgearbeiteten Methode die älteren Formeln einwandfrei bestätigen.
Eine Zersetzung von H2O2 durch Blattkatalase habenUsher undPriestley (Proc. roy. Soc. Lond. 1906–1911) schon angenommen; die Bildung von H2O2 nach der Gleichung CO2 + 3 H2O ⇄ HCHO + 2 H2O2 findet indessen bei ihren mit abgetöteten Zellen ausgeführten Versuchen keine haltbare Stütze.
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In dieser auf engen Raum beschränkten Abhandlung soll vorwiegend die chemische Seite der Assimilation der Kohlensäure beleuchtet werden, wie sie heute auf Grund der älteren Literatur über die Photosynthese (s. z.B. R. Willstätter u.A. Stoll, Untersuchungen über die Assimilation der Kohlensäure. Berlin 1918, abgekürzt „Assimilationsbuch“;W. Stiles, Photosynthesis. London 1925;H. Spoehr, Photosynthesis. New York 1926;K. Noack, Artikel Photosynthese im Handwörterbuch der Naturwissenschaften7, 965, Jena 1932), über die Konstitution des Chlorophylls (s. z.B. R. Willstätter u.A. Stoll, Untersuchungen über Chlorophyll. Berlin 1913, abgekürzt „Chlorophyllbuch“ und die ArbeitenH. Fischers und seiner Schüler, Liebigs Ann. von 1928 an, und vonJ. B. Conant, J. amer. chem. Soc. von 1929 an), und nach neuen eigenen experimentellen Ergebnissen über den Bau der beiden Chlorophyllkomponenten a und b und ihre wasserstoffärmeren und wasserstoffreicheren Formen [A. Stoll u.E. Wiedemann, Naturwiss.20, 628, 706, 791 und 889 (1932) — Helvet. chim. Acta15, 1128 u. 1280 (1932)] erscheint. Die bekanntgewordenen chemischen Tatsachen und wahrscheinlich gemachte chemische Teilreaktionen können der unerläßlichen physikalischchemischen Bearbeitung des Assimilationsvorganges als Grundlage, zum mindesten als Anhaltspunkte dienen.
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Stoll, A. Über den chemischen Verlauf der Photosynthese. Naturwissenschaften 20, 955–958 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01504720
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01504720