Literatur
Es erscheint mir notwendig, die dortigen Ausführungen [Naturwiss.11, 928 (1923)] wiederzugeben: „...Nur ein physikalisch Interessierter schreibt z. B.: ‚Wie ein Stein geschwinder fällt, je länger er fällt, so scheint es auch mit dem Leben zu gehen‘, oder: ‚Solche Kinder, in fremde Verhältnisse versetzt, kommen mir vor wie Vögel, die man in einem Zimmer fliegen läßt; sie fahren gegen alle Scheiben, und es ist schon Glück genug, wenn sie sich nicht die Köpfe einstoßen, ehe sie begreifen lernen, daß nicht alles Durchsichtige durchdringlich ist‘. Die Briefe bilden eine wahre Schatzkammer von derartigen Gleichnissen und Wendungen. Eine solche Sammlung, von einem Physiker angelegt, wäre für die Goetheforschung von großem Wert und würde mancherlei Belehrung zutage fördern und mancherlei unzutreffende Deutung verhindern oder beseitigen. Z. B. die Stelle: „am farbigen Abglanz haben wir das Leben“ liest wohl jeder Physiker als ein physikalisches Gleichnis. Der farbige Abglanz geht auf den Regenbogen, und das tertium comparationis zwischen dem Regenbogen und dem Leben ist die Dauer im Wechsel (die Stelle spricht von „des bunten Bogens Wechseldauer“).... es darf fast als symptomatisch gelten, daß einer unsrer scharfsinnigstenGoethe-Forscher... die Stelle auf die platonische Ideenlehre bezogen wissen will.“
Vgl. auchKarl Lohmeier, Jahrbuch der Goethe-Gesellschaft13, 106ff (1927), über die symbolische Deutung der atmosphärischen Erscheinungen im Faust II.
Schnorrs Archiv für Literaturgeschichte7, 93ff. (1887).
DaßGoethe sich für Versuche, die starke Kälte zur Voraussetzung hatten, interessierte, ist erweislich, vgl. „Briefwechsel zwischenGoethe undJ. W. Döbereiner“, herausgeg. vonJulius Schiff XXIV,74 (1914).
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Schiff, J. Naturwissenschaftliche Gleichnisse in Goethes Dichtungen, Briefen und literarischen Schriften. Naturwissenschaften 20, 223–240 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01503592
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