Zusammenfassung
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1.
Die Analyse von Buttermilchkasein zeigte im Vergleich zu ausländischem Milchsäurekasein nur beim Fettgehalt einen wesentlichen Unterschied, da dieser bei ersterem im Mittel 6 Proz. und bei letzterem 3 Proz. beträgt.
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2.
Die Fettbestimmung in alkalischer Lösung ermöglichte eine gleichzeitige Erfassung des Gehalts an freier Fettsäure neben Neutralfett im Kasein.
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3.
Ein Seifengehalt in Kaseinleimen, der durch die Anwesenheit von Fettsäure im Buttermilchkasein bedingt ist, wirkt nicht störend, sondern ist geradezu erwünscht.
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4.
Die verhältnismäßig hohe Neutralfettmenge, die durch die Herkunft des Buttermilchkaseins bedingt ist, wird durch den geringen Seifengehalt emulgiert und ist in feinster Verteilung ohne Nachteil auf die Verwendungsmöglichkeit des Buttermilchkaseins in der Kaltleimindustrie.
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5.
Durch Zerreißfestigkeitsmessungen wurde nachgewiesen, daß in jedem Fall die vom Reichsausschuß für Lieferbedingungen vorgeschriebenen Festigkeiten auch von Kaltleimen aus Buttermilchkasein erreicht werden.
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6.
Diese Feststellung ist bei einem eventuellen Rohstoffmangel von Bedeutung, der dann eintreten könnte, wenn Magermilch wegen ihres Eiweißgehaltes ausschließlich der menschlichen oder tierischen Ernährung vorbehalten bliebe.
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Sauer, E., Hagenmüller, K. Über den Einfluß des Fettgehalts im Kasein bei dessen Verwendung zur Herstellung von Kaltleimen. Kolloid-Zeitschrift 83, 210–217 (1938). https://doi.org/10.1007/BF01502796
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01502796