Zusammenfassung
Der Unterguß von Kautschuk zum Festhaften des bindemittelfreien Bromsilbers auf dem Glase hat einen empfindlichkeitsverringernden Einfluß, der aber kaum chemisch erklärt werden kann, sondern möglicherweise indirekt auf die schwere Benetzbarkeit einer Kautschukschicht durch das noch im Reifungszustande befindliche Bromsilber zurückzuführen ist. Es werden frühere Angaben bestätigt, daß schutzkolloidfreies Bromsilber, umgekehrt wie bei der Bromsilbergelatine, mit steigender Korngröße weniger empfindlich wird. Das mit schwach alkalischen Entwicklern reduzierte Silber auf den bindemittelfreien Platten ist hellgrauweiß in der Aufsicht, ein ausgeprägtes „B-Silber“ im Sinne Liesegang's; in Gegenwart von Farbstoffen oder Schutzkolloiden entsteht aber das höher disperse dunkel gefärbte „A-Silber“. Die Steigerung der Empfindlichkeit durch einen nachträglichen Überzug der bindemittelfreien Schichten mit einem Schutzkolloid hat nichts mit einer chemischen Sensibilisierung zu tun, sondern beruht auf einer Beeinflussung des Entwicklungsprozesses. Es wird die mögliche Bedeutung der bindemittelfreien Platten für die Photographie des Ultraviolett (Schumann-Platten) hervorgehoben und auf die in Betracht kommenden Methoden hingewiesen, wie man die Empfindlichkeit solcher Schichten steigern kann.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Lüppo-Cramer Über schutzkolloidfreie Bromsilberschichten. Kolloid-Zeitschrift 79, 215–220 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01502677
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01502677