Der Einfluß von grenzflächenaktiven Stoffen und Schutzkolloiden auf die Stabilität hydrophober Sole und Dispersionen bei hoher Elektrolytkonzentration

Zusammenfassung

Der Einfluß von grenzflächenaktiven Stoffen und Schutzkolloiden auf die Stabilität hydrophober Sole oder Dispersionen beruht neben einer Änderung des elektrischen Grenzflächenpotentials vor allem auf der Bildung einer Hydratationsschicht an der Oberfläche der Partikeln. Die Wirkung dieser Schicht äußert sich am klarsten in der Fähigkeit von grenzflächenaktiven Stoffen und Schutzkolloiden, die Koagulation hydrophober Sole oder Dispersionen durch Elektrolyte selbst dann zu verhindern, wenn die Elektrolytkonzentration so hoch ist, daß die elektrische Abstoßungsenergie zwischen den Partikeln nahezu vollständig ausgeschaltet ist.

Ergebnisse von entsprechenden Versuchen mit ionogenen und nichtionogenen grenzflächenaktiven Stoffen, ferner mit Polyäthern und wasserlöslichen Zellulosederivaten an einem wäßrigen Paraffinsol sowie an einer Rußdispersion lassen sich auf Grund der Vorstellung deuten, daß die Wirksamkeit der Hydrathülle von der Grenzflächenkonzentration der adsorbierten Moleküle sowie von der Stärke der Hydratation eines Moleküls abhängt.

Mit Hilfe des Verhaltens von Methylzellulose und Na-Carboxymethylzellulose konnte besonders deutlich gezeigt werden, daß sich zwar bei kleineren Elektrolytkonzentrationen vorwiegend der Einfluß dieser Stoffe auf die elektrische Abstoßungsenergie äußert, bei hohen Elektrolytkonzentrationen dagegen nur die Hydratation.