Zusammenfassung
Das in vorhergehenden Berichten (l. c.) an Zellstoffasern mit üblichem Aufschlußgrad beschriebene Bauprinzip der Sekundärwand wurde nun an in der Entwicklung begriffenem und an ausgewachsenem Fichtenholz sowie an besonders schwach aufgeschlossenem Fichtenzellstoff beobachtet.
Der Aufbau der Sekundärschicht erfolgt in verschiedenen scharf getrennten Schichten, deren Konstruktion das Zustandekommen der verschiedenen Spaltflächen sowie die einheitliche maximale Kettenlänge der Zellulose gut erklärt.
Interessant ist besonders das Sichtbarwerden der Querspiralflächen in unbehandelten und ungequollenen Längsschnitten von Fichtenspätholztracheiden sowie die Tatsache, daß sich die Trennflächen dieser Flachspiralen nach der Nitrierung der Holzschnitte in organischen Lösungsmitteln auflösen, während die eigentlichen Spiralgänge infolge ihres Ligningehaltes ungelöst bleiben.
Die Beobachtung der schwach aufgeschlossenen Zellstoffe ermöglichte eine eingehende Untersuchung der primären Membran und ließ als Strukturelement derselben deutlich ausgeprägte ligninreiche Kantenverdickungen in Form von Längsleisten erkennen, mit deren Hilfe die Torsion der Fasern und dadurch entstandene, und also nur vorgetäuschte Spiralwindungen im Queltungsbild festgestellt werden können.
Die Beobachtung der Veränderung der einzelnen Strukturelemente nach Vornahme topochemischer Reaktionen gab Anhaltspunkte für die Bestimmung des Baumaterials dieser Gebilde.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Dolmetsch, H. Über den Feinbau der Holzfaser. Kolloid-Zeitschrift 108, 183–192 (1944). https://doi.org/10.1007/BF01502377
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01502377