Zusammenfassung
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1.
Es wurde ein Ionenaustauscher hergestellt, der neben Resorcin und Formaldehyd als Trägerharz Anthranilsäure enthielt, die mit Schwermetallionen, besonders Zinkionen, komplexe Salze liefert. Der Austauscher nimmt bevorzugt diese Schwermetalle auf.
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2.
Es wurden bei 20, 40, 60 und 80‡ die spezifische Leitfähigkeit des gequollenen Austauschers in der Säureform und in der Zn, Co, M, Cu, Ba, Ca, K, Na und Li-Form gemessen. Die spezifische Leitfähigkeit der Säureform und der Schwermetallformen liegt bei etwa 10−7 Ω −1 cm−1, die der Alkaliformen bei etwa 10−4 Ω−1 cm−1, während die Erdalkaliformen dazwischen bei ungefähr 10−6 Ω −1 cm−1 liegen. Die unterschiedliche Leitfähigkeit wird auf vollständige Dissoziation und starke Quellung in den Alkaliformen, vollständige Dissoziation und schwächere Quellung in den Erdalkaliformen und geringe Dissoziation und schwächere Quellung in der Säureform und den Schwermetallformen zurÜckgefÜhrt.
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3.
Es wurden die Austauschgleichgewichte zwischen dem Natrium-Ion, bzw. dem Wasserstoff-Ion und den anderen oben angefÜhrten Ionen bestimmt. Die Gleichgewichte mit dem Natrium-Ion ergeben eine von der Konzentration unabhängige Selektivitätskonstante. Die Gleichgewichte mit dem Wasserstoff-Ion lassen sich verstehen, wenn man eine RÜckdrängung der Dissoziation der Säure durch Neutralsalze und eine gegenseitige RÜckdrängung der Dissoziation der Säure und des Komplexsalzes im Gleichgewicht mit den Schwermetallformen annimmt; fÜr den letzteren Fall wird ein besonderer Mechanismus diskutiert.
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4.
Die aus Leitfähigkeiten und Austausch-Gleichgewichten zu berechnenden Dissoziationsgrade der einzelnen Austauscherformen stimmen leidlich Überein; die Unterschiede sind auf unterschiedliche Aktivitätskoeffizienten zurÜckzufÜhren.
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Jenckel, E., Lillin, H.v. Über die elektrische Leitfähigkeit und die selektive Wirkung eines Anthranilsäure enthaltenden Austauschers. Kolloid-Zeitschrift 146, 159–176 (1956). https://doi.org/10.1007/BF01502247
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