Zusammenfassung
In Na-Humatlösungen verschiedener Herkunft (Schwarzerde, Niederungsmoor und Gahrenberger Farbkohle) und verschiedener Herstellungsweise (neutral mit Na2C2O4 und mit. NaOH extrahiert), die durch Zugabe von NaOH oder (COOH)2 auf verschiedene pH-Werte gebracht waren, wurde die Extinktion und deren Abnahme bei Zentrifugieren bei 3000 Umdrehungen/Min, und 15000 Umdrehungen/Min. gemessen Es ergab sich, daß, ein wesentlicher Teil der durch Alkalisieren herbeigeführten Farbvertiefung bei 3000 Umdrehungen/Min. noch nicht, wohl aber bei der Zentrifugierung. in der Ultrazentrifuge bei 15000 Umdrehungen/Min. sedimentierte. Es ergibt sich daraus, daß die Farbvertiefung beim Alkalisieren zum erheblichen Teil auf eine beginnende Flockung zurückzuführen ist, die noch nicht zur Niederschlagsbildung führt, sondern offenbar unter dem Einfluß der NaOH-Ionen eine längere Zeit stabile Dispersion bildet. Die Vorschrift, derartige Na-Humatlösungen vor dem Kolorimetrieren zu alkalisieren, erfährt zweckmäßig eine Modifizierung in dem Sinne, daß man eine Alkalisierung über pH 8 aber höchstens bis zu pH 11,5 vorschreibt, um sicher zu gehen, daß durch diese beginnende Flockung der Höchstfarbwert erreicht wird, nicht jedoch durch Niederschlagsbildung Extinktionsverluste eintreten.
Es ergibt sich aus der vorliegenden Untersuchung eine Bestätigung, der von Wo. Ostwald und A. Steiner vertretenen Auffassung, daß Alkalihumatlösungen unter üblichen Bedingungen merkliche Mengen kolloider Anteile enthalten, was durch die seinerzeit gewählte Bezeichnung Alkalikolloidhumate zum Ausdruck gebracht werden sollte.
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Piekenbrock, F. Lichtabsorption und Teilchengröße in Humuskolloiden. Kolloid-Zeitschrift 103, 146–150 (1943). https://doi.org/10.1007/BF01502096
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