Zusammenfassung
Die Beziehung zwischen der Mahldauer als Grad der mechanischen Behandlung und dem Energieinhalt von Festkörpern wurde kalorimetrisch durch Lösen in Wasser (NaCl) und durch Umsatz mit Salzsäure (ZnO) oder mit AgNO3-Lösung (Cu-Pulver) ermittelt. Im Zuge fortschreitender Mahldauer wechseln bei NaCl und ZnO Energiezunahme und Energieabnahme einander ab; die Beziehung Mahldauer — Energieinhalt enthält daher zahlreiche Maxima und Minima. Ähnlich verhält sich wahrscheinlich Cu-Pulver, dessen Energieänderung mit zunehmender Mahldauer nur bis nach Durchlaufen eines ersten stark ausgeprägten Maximums ermittelt werden konnte. — Die für Kochsalz festgestellte Abhängigkeit des Füllvolumens von der Mahldauer ähnelt derjenigen der Energieänderung. Seine Oberfläche (B.E.T.) ändert sich ebenfalls nach einer wellenförmigen Funktion. — Diese Ergebnisse stützen die aus früheren Versuchen gewonnene Vermutung, daß in der Struktur von Feststoffen im Zuge fortschreitender mechanischer Behandlung Störungen und Ausheilungen erfolgen, durch deren Zusammenwirken diese wellenförmigen Eigenschaftsänderungen verursacht werden.
Schrifttum
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Teilweise vorgetragen auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Metallkunde am 22.6.62 in München und vollständig auf der Tagung „Journées internationales d'études“ der „Association Belge pour favoriser l'étude des verres et des composés siliceux“ am 2.10.62 in Brüssel.
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Naeser, G., Scholz, W. & Fiedler, A. Die Änderung des Energieinhaltes von Kochsalz, Zinkoxid und Kupferpulver in Abhängigkeit von der Mahldauer, ein Beitrag zur Frage der mechanischen Aktivierung und Passivierung von festen Stoffen. Kolloid-Z.u.Z.Polymere 188, 147–152 (1963). https://doi.org/10.1007/BF01499909
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