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Wege und Abwege naturwissenschaftlicher Volksbücher

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literatur

  1. Ein für den Unterricht bestimmtes Lehrbuch der gesamten Naturwissenschaften istB. von Usingens „Compendium“ für das Erfurter Gymnasium (1517). Das älteste Lehrbuch der allgemeinen Botanik (ohne Floristik) ist meines WissensA. Spiegels „Isagoge“ von 1606, das ursprünglich dem Unterricht an der Universität Padua diente, sich aber in spätern Ausgaben auch in Deutschland einführte und mindestens ein Jahrhundert das einzige seiner Art blieb. Als ältestes systematisch-botanisches Unterrichtswerk habenTourneforts „Eléments“ von 1694 zu gelten, während die erste der Spezialfloren (die ja von vornherein auf den Gebrauch von Laien hinzielen mußten) nachWinckler, Geschichte d. Bot.,Thalius' Harzflora (1588) sein dürfte. Eine für den Hochschulunterricht bestimmte Lokalflora mit einführender Morphologie und Bestimmungstabellen schriebJohrenius in Frankfurt a. O. (Hodoegus botanicus 1715), ein in seiner Bedeutung für die Geschichte des Unterrichts übersehenes Werk.

  2. Das erste dürften, charakteristisch durch die Form, volkstümliche Enzyklopädien der Naturwissenschaften sein, wie sie schon vor Mitte des 17. Jahrhunderts erscheinen. Ich nenneDu Pleix. Reichlicher treten kleinere Schriften botanischen oder zoologischen Inhalts, bei denen sich freilich nicht immer streng volkstümliche und wissenschaftliche Literatur trennen läßt, Mitte des 18. Jahrhunderts auf. Beispiele:Cartheusers „Amoenitates naturae“ (1735),Ledermüllers „Mikroskopische Gemüts- und Augenergötzung“ (1762/5), Schriften (und vorzügliche Abbildungen)Winterschmidts und desFrhr. von Gleichen-Rußwurm. Die Fassung des Titels im Geschmack der Zeit täuscht bei Originalen dieser Periode oft Volkstümlichkeit vor.

  3. Das Vorbild dieser Gruppe von rein theoretischen, für ein breiteres, aber gebildetes Publikum bestimmten Schriften sind wohlRousscaus „Lettres sur la botanique“, die z. B. in Deutschland auch noch übersetzt verbreitet wurden. Wenigstens im Titel, sonst eher etwas strenger wissenschaftlich schloß sich daranBatsch, der Jenenser Botaniker ausGoethes Zeit, mit seiner „Botanik für Frauenzimmer und Pflanzenliebhaber“ (1795, spätere Auflagen bis 1818). — Danehen wären auch die „Taschenbücher“ zu nennen, die meist floristische, aber auch speziellere Kenntnisse, z. B. von Kryptogamen verbreiteten.

  4. Die Anfänge von Darstellungen der Kenntnis officineller Pflanzen liegen natürlich in den Kräuterbüchern. Spätere bewußte Trennung des Kapitels von dem übrigen bedeutetMiller (1722) undBlair (Pharmacobotanologia 1723). Erwähnenswert etwa noch als neues Gebiet die ForstbotanikBorkhausens (1800), Botanik in bezug auf Gewerbskunde usw. vonThon (1828). Übrigens finden sich hübsche populäre Artikel auch zerstreut, z. B. über Zuckerrohr, Teestrauch, Sagobaum im Hirschfeldschen Gartenkalender von 1783.

  5. Aus dieser Zeit stammen Anleitungen zum Selbststudium, so eine vonWilldenow (1833).

  6. Ein Beispiel:Klenke, Mikroskopische Bilder (1853). — Hier setzt auch Schulliteratur ein, die bemerkenswerterweise schon in den fünfziger Jahren z. T. vorzügliche mikroskopische Bilder bietet (Breidenstein 1856 u. a.).

  7. Um nur ein (wenigstens halb) volkstümliches Werk zu nennen:Schleiden, die Pflanze und ihr Leben, 1848 (6. Aufl. 1864).

  8. Cohn, Leben der Pflanze (1882),Kerner, Pflanzenleben (1887/91), das letztere jetzt noch, in 3. Aufl. und neuer Bearbeitung (1914).

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Es erschien mir lohnend, die in diesem Aufsatz entwickelten Gedanken, namentlich in dem historischen Teil, durch einige Titelangaben zu erläutern, da diese Entwicklung wenig bekannt und in historischen Darstellungen bisher vernachlässigt ist. Um diese Noten aber nicht zu sehr anschwellen zu lassen, habe ich mich im ganzen auf die mir historisch vertrautere Botanik beschränkt, ein Vorgehen, das aber auch in der Entwicklung dieses Gebietes und seiner Literatur eine Stütze findet. Für den gegenwärtigen Büchermarkt verzichtete ich absichtlich auf Titel, da dann mit Recht auf Einzelheiten eingehende Kritik verlangt werden könnte, zu der hier der Raum fehlt.

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Tobler, F. Wege und Abwege naturwissenschaftlicher Volksbücher. Naturwissenschaften 4, 143–146 (1916). https://doi.org/10.1007/BF01497600

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