Zusammenfassung
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1.
Es wurde die Niederschlagsreaktion zwischen Gelatinesolen und Solen polymerer Kohlehydrate (Mais-, Reis-, Weizen-, Kartoffelstärke, Agar, Inulin), die im Jahre 1896 und 1910 von Beijerinck gelegentlich beobachtet wurde, ausführlich untersucht.
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2.
Kartoffelstärke ergibt mit Gelatine in geeigneter Konzentration gemischt eine flüssig-flüssige Entmischung, während bei den anderen Stärkearten und Agar nur eine fest-flüssige Entmischung beobachtet wird.
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3.
Es wird der Einfluß der Konzentration und der Mischungsverhältnisse der Komponenten quantitativ studiert, desgleichen der Einfluß der Zeit. Bei der fest-flüssigen Entmischung tritt ein Maximum des Bodenkörpervolumens bei ca. 2 Proz. Gelatine auf, z. B. beim Vermischen von 10 ccm zweiprozentiger Gelatine + 10 ccm dreiprozentiger Reisstärke. Bei der flüssigflüssigen Entmischung (Kartoffelstärke) setzt diese sehr plötzlich ein bei einer Konzentration von 5 Proz. Gelatine, z. B. bei 10 ccm fünfprozentige Gelatine +10 ccm fünfprozentige Kartoffelstärke. Während diese flüssig-flüssige Entmischung erst nach ca. 3 Stunden eintritt, findet die fest-flüssige Entmischung wenige Minuten nach dem Mischen statt.
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Ostwald, W., Hertel, R.H. Kolloidchemische Reaktionen zwischen Solen von Eiweißkörpern und polymeren Kohlehydraten. I. Kolloid-Zeitschrift 47, 258–268 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01497443
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01497443