Zusammenfassung
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1.
Ein von grobdispersen Anteilen befreiter Bentonit läßt sich durch Peptisieren mit Wasser in zwei weitere Anteile sondern. Der am leichtesten peptisierbare Teil enthält viel weniger Alkalien und Erdalkalien als der schwer peptisierbare Teil.
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2.
Die beiden Teile unterscheiden sich auch durch die Strömungsdoppelbrechung ihrer Suspensionen. Der am leichtesten peptisierbare, alkaliarme Anteil ist positiv strömungsdoppelbrechend, während der andere negativ strömungsdoppelbrechend ist.
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3.
Durch Elektrodialyse kann man aus dem negativ strömungsdoppelbrechenden Bentonit durch Entfernen der Elektrolyte einen positiv strömungsdoppelbrechenden erhalten, wie das auch aus der vorangehenden Mitteilung von R. Bradfield und H. Zocher hervorgeht.
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4.
Man kann durch Zusatz von Alkali zu einem elektrodialysierten Bentonit die positive Strömungsdoppelbrechung steigern, durch Zusatz von Kalziumhydroxyd eine schwache negative Strömungsdoppelbrechung hervorrufen.
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5.
Der ursprüngliche Bentonit gibt mit Wasser in geeigneten Verhältnissen vermengt thixotrope Teige, deren Erstarrungszeit stark mit wachsendem Gehalt an Bentonit sinkt.
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6.
Der elektrodialysierte Bentonit gibt mit Wasser keine thixotropen Teige, wohl aber wenn man anstatt Wasser verdünnte Alkalihydroxydlösungen verwendet.
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7.
Das Gleiche ist auch bei Kaolin der Fall, der auch nur bei Alkalizusatz thixotrope Teige liefert.
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8.
Es wurde bei der Peptisation von natürlichem Bentonit mit Wasser, wie von elektrodialysiertem Bentonit und von Kaolin mit Alkalihydroxydlösungen der zeitliche — Verlauf der Peptisation verfolgt. In allen Fällen trat anfangs ein Maximum der Durchlaufzeit ein, wie es auch früher bei derartigen Peptisationsvorgängen beobachtet worden war.
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Es sei an dieser Stelle gestattet, Herrn Professor Herbert Freundlich meinen herzlichsten Dank auszusprechen für die Anregung zu dieser Arbeit sowie seine wertvolle Unterstützung, die er mir entgegenkommendst zuteil werden ließ.
Die Arbeit wurde durch das Rockefeller-Stipendium (International Education Board) ermöglicht. Für die Erteilung dieses Stipendiums spreche ich an dieser Stelle meinen besten Dank aus.
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Buzágh, A.v. Ueber die Strömungsdoppelbrechung und Thixotropie der Bentonit-Suspensionen. Kolloid-Zeitschrift 47, 223–229 (1929). https://doi.org/10.1007/BF01497436
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01497436