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Über das „Stocken“ von Farben

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Zusammenfassung

Der „spontane“ Anstieg der Viskosität in Farbmischungen bis zum Festwerden, der als „Stocken“ allgemein bekannt ist, wird als kolloidchemisches Problem betrachtet. Die wesentliche Veränderung besteht in einem Anstieg der Viskosität des Farbbindemittels, der kolloidchemisch von derselben Natur ist wie der bei der Umwandlung von flüssigen Ölen in konsistente Fette hervorgerufene Viskositätsanstieg.

Der Hauptfaktor beim Stocken irgendwelcher Farbmischungen besteht in den Möglichkeiten zur Entstehung von Metallseifen, wobei diese a) von der Reaktionsfähigkeit der im Pigment vorhandenen Base und b) von der Verfügbarkeit von Fettsäuren abhängen. Die so gebildeten Metallseifen lösen sich nicht mehr im Farbbindemittel auf, sie werden im Gegenteil Lösungsmittel für letzteres (werden solvatisiert). Dieser umgekehrte Typ der Lösung bestimmt den fortschreitenden Anstieg der Viskosität bis zum Punkte der Verfestigung der gesamten Farbmischung.

Der Grad des Stockens hängt a) von der Menge der gebildeten Metallseife und b) von ihrer Natur ab. Da weder die Wasserstoffionenkonzentration noch die Titrationsazidität eines Öles ein Maß für die Art der anwesenden Fettsäure ist, so ist keiner von beiden Werten ein Maß für die Stockungsneigung eines Öls, denn für den Grad der Solvatation ist letzten Endes die Art der gebildeten Seife wesentlich. Wenig Stearat hat mehr Einfluß als viel Oleat. Was die Base betrifft, so sind bei der praktischen Farbenherstellung die Seifen des Aluminiums wegen ihrer großen Solvatationskapazität von der größten Wichtigkeit.

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Unter sonst gleichen Bedingungen ist das Stocken stärker bei c) höherer Viskosität des im Bindemittel verwendeten Öls.

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Fischer, M.H., Suer, W.J. Über das „Stocken“ von Farben. Kolloid-Zeitschrift 60, 71–77 (1932). https://doi.org/10.1007/BF01497056

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