Zusammenfassung
Schüttelfrost ist ein Musterbeispiel eines Affektes, der von Stammhirnzentren ausgeht und sowohl von der Peripherie her körperlich, thermisch, als auch vom Blut her chemisch und von Oberzentren her psychisch in Gang gesetzt werden kann. So betrachtet, ordnen sich viele kleine Einzelheiten in einen klaren Zusammenhang. Es zeigt sich dabei die Notwendigkeit einer scharfen Trennung zwischen der Temperaturempfindung, die objektbezogen (epikritisch) ist, und dem subjektbezogenen (protopathischen) Gefühl von Frische, Munterkeit, Kühle und Frost oder Entspannung, Schwüle, Abspannung, Müdigkeit. Das Gefühl ist der innere Ausdruck, die motorisch-vasomotorischvegetativen Erscheinungen sind der äußere Ausdruck des Erregungszustandes jener auf Heizung oder Entwärmung gerichteten subcorticalen Zentren.
Literatur
Die experimentellen Untersuchungen des Verf., auf die sich die hier vertretene Auffassung stützt, sind veröffentlicht in Pflügers Arch.248, 220 (1944).
Klin. Wschr.1944, 23, 141.
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Klin. Mbl. Augenhk.109, 190, 456 (1943).
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Nach einem Vortrag in der Niederrheinischen Gesellschaft, Bonn am 15. Januar 1947.
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Ebbecke, U. Schüttelfrost in Kälte, Fieber und Affekt. Klin Wochenschr 26, 609–613 (1948). https://doi.org/10.1007/BF01495480
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01495480