Ein Beitrag zum Wirkungsmechanismus des Thorntestes und zugleich ein Versuch zur Verbesserung der Methode

Zusammenfassung

In über 60 Versuchen glauben wir, einige Faktoren des komplizierten Wirkungsmechanismus des Adrenalin-Thorntestes ablesen zu können. Die Adrenalinwirkung äußert sich offenbar in 3facher Weise:

• 1. Vasomotorische Verteilungsänderung der Blutzellen unter Umständen unter Mitwirkung der Milz.

• 2. Stimulierung des HVL und damit über die ACTH-Ausschüttung erzeugte Vermehrung der NNR-Aktivität.

• 3. Direkte Reizung des Knochenmarks und damit Ausschwemmung junger Zellen in die Blutbahn.

Die Unterschiede der Wirkungsmechanismen des ACTH- und des Adrenalintestes kommen auch in den gewonnenen Kurven zum Ausdruck. Größere Kurvenschwankungen zeigen einen Mangel an eosinolytischen Substanzen an, können aber trotzdem einen positiven Test vortäuschen. Es wird eine Nebennieren-funktionsprobe mit vermutlich größerer Sicherheit vorgeschlagen:

Unmittelbar vor sowie bis 5 Std nach Verabreichung von 0,3 mg Suprarenin werden zuerst halbstündlich, dann jede Stunde die Eosinophilen in der Kammer gezählt und nach prozentualer Umrechnung auf den Ausgangswert als Kurve aufgezeichnet. Im positiven Falle muß die Kurve ohne wesentliche Schwankungen deutlich unter die 50%-Grenze absinken.