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Über Rutherfords Entdeckung eines neuen leichten Atomkernes

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Zusammenfassung

Abgesehen von den Unsicherheiten, die in dem Charakter des verwendeten Beobachtungsmaterials (Atomgewichte, Szintillationszählungen usw.) begründet sind, haben die vorstehenden Betrachtungen zu folgenden Ergebnissen geführt:

  1. 1.

    Die ursprüngliche Rutherfordsche Auffassung. daß beim α-Strahl-Stoß in leichten Gasen Atomionen-Strahlen entstehen und beobachtbar werden können, scheint möglicherweise aus energetischen Gründen von vornherein abgelehnt werden zu müssen.

  2. 2.

    Es wird gezeigt, wie man Masse und Ladung der bei der Stickstoff- und Sauerstoffkernzerlegung auftretenden unbekannten Strahlen ohne eine gewisse beiRutherford verwendete Annahme berechnen kann, und daß dies eigentlich nicht zu einer völlig scharfen Entscheidung zugunsten von Rutherfords X3 führt.

  3. 3.

    Die Kohäsionsenergie des Sauerstoff- und Stickstoffkernes ist sehr wahrscheinlich von niederer Größenordnung als die Energie der RaC-α-Strahlen. Dies wird belegt mit dem Richtungs-effekt der X3-Strahlen und den Ergebnissen der Szintillationszählungen.

  4. 4.

    Das genaue Atomgewicht des X3 berechnet sich zu 2,999-,000. Hieraus folgt, daß das X3 etwas weniger stabil ist als der Heliumkern.

  5. 5.

    Aus Atomgewichtsbetrachtungen wird geschlossen, daß der Kohlenstoffkern möglicherweise nicht aus X3-, sondern aus He-Kernen zusammengesetzt ist.

  6. 6.

    Es wird das Abzweigungsverhältnis der Actiniumreihe von der Uran-Radiumreihe beim dualen „α-Zerfall“ des UII unter der Annahme zutreffend berechnet, daß die zur Actiniumreihe führende Umwandlung ein X3-Zerfall ist.

  7. 7.

    Auch beim Radioactinium ergibt sich ein quantitativer Anhaltspunkt für das Auftreten radioaktiver X3-Strahlen.

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Literatur

  1. Diese Vermutung findet sich auch beiRutherford, V, S. 393/94, doch ohne die im nachfolgenden dafür angeführten Argumente.

  2. E. Rutherford, III, S. 578.

  3. V, S. 385. S. 391 hingegen findet sich die Angabe, daß etwa 5–10mal soviel X3-Strahlen in N2 auftreten als H-Kerne; III, S. 585 heißt es sogar 12mal soviel, doch scheint es sich da um unkorrigierte Werte zu handeln, auch würden diese doch nichts an der Größenordnung aller N-Kern-Zerlegungen ändern.

  4. E. Rutherford, III, S. 578. Auf Grund dieser Bemerkung hätte man bereits 1919 schließen können, daß es sich hier um Kernzerlegungen handeln müsse.

  5. E. Rutherford, V, S. 389. Dieser Umstand rechtfertigt die Nichtberücksichtigung der Kernelektronen bei obigen Überlegungen. Wahrscheinlich ist also für jede der obigen Kernzerlegungen durch α-Strahlen die Aussendung einespositiv geladenen Partikels von überwiegender Reichweite charakteristisch. Die Rutherfordschen Kernzerlegungen würden so in Analogie mit den α-strahlenden radioaktiven Kernen treten.

  6. Im Zusammenhang hiermit istRutherfords Bemerkung III, S. 574, von Interesse, daß gelegentlich auch α-Strahlen außerhalb der normalen Reichweite 7,0 cm beobachtet werden konnten.

  7. E. Rutherford, III, S. 577.

  8. Vgl. etwaP. S. Epstein Die Naturwissenschaften6 230 (1918), S. 238/39.

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Smekal, A. Über Rutherfords Entdeckung eines neuen leichten Atomkernes. Naturwissenschaften 9, 93–98 (1921). https://doi.org/10.1007/BF01491398

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