Zusammenfassung
Die Gerinnung von thrombocytenhaltigem Plasma und von Vollblut geht in vitro mit einer parallel zur Fibrinbildung steigenden Retraktionsspannung einber, die sich auch dann, wenn es zu keiner Thrombusablösung kommt, später in eine fortschreitende Entspannung umkehrt. Dieser Vorgang stimmt mit der früher beschriebenen nicht-fibrinolytischen Thrombuserschlaffung überein. Die Retraktion und ihre Umkehrung in der Thrombuserschlaffung sind wahrscheinlich Ausdruck der Thromboglutinwirkung, die zunächst zu einer Agglutination der Fibrinfasern an das Granulomer führt, wo das thromboglutin im wesentlichen konzentriert ist. Später kommt es zu einer fortschreitenden Erweichung der Fibrinfasern unter teilweisem verlust ihrer Molekülstruktur. Dieser letztere Effekt scheint in vivo unter Wundverhältnissen zu fehlen. Die Ablösung des thrombocytenhaltigen Thrombus von der Behälterwand in vitro ist nur dann möglich, wenn dessen lung geführt hat, deren Tätigkeit nur unter bestimmten VerhU:altnissen zwischen gernnungssubstrat und Behälterwand zur Ablösungdes Thrombus führen kann.
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Hartert, H. Thrombelastographische Untersuchungen Zur Retraktion. Klin Wochenschr 28, 78–79 (1950). https://doi.org/10.1007/BF01491064
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