Das Verhalten von radioaktiv markierten Antigenen gegenüber corpusculären Blutelementen

Zusammenfassung

In Sensibilisierungsversuchen an Kaninchen wird gezeigt, daß die Bindung der als Antigen verwendeten sulfitierten Hefe-Alkoholdehydrogenase an homologe Erythrocyten im Vergleich zur Applikation des Fermentes in freier Form bei intravenöser Verabreichung eine deutliche Abnahme und nach subcutaner und intraperitoncaler Injektion ein fast vollständiges Ausbleiben der Antikörperproduktion zur Folge hat. Die Immunspezifität der ADH bleibt bei der Erythrocytenbeladung weitgehend erhalten, doch scheint der Kontakt des Fermentproteins mit dem Erythrocytenstroma das Gesamt-ADH-Molekül so zu verändern, daß es in den Antikörperbildungsstätten nur noch eine verminderte Produktion von ADH-spezifischem Immunglobulin induziert.

Sulfitierte ADH wirkt bei intravenöser Applikation an Kaninchen im Gegensatz zu nativer ADH toxisch und führt zu einem extremen Thrombocyten- und Leukocytensturz. Die toxische Wirkung läßt sich durch die Bindung der ADH-S an Erythrocyten teilweise neutralisieren.