Behandlung der postnatalen Atemstörungen bei Frühgeborenen mit einem Methylatropin-Papaverin-Theophyllin-Präparat

Zusammenfassung

Zur Therapie postnataler Atemstörungen wurde bei 74 Frühgeborenen ein Methylatropin-Papaverin-Theophyllin-Präparat angewandt. Die Mortalität bei schweren Atemstörungen konnte gegenüber einer unbehandelten Vergleichsgruppe von 28 Frühgeborenen gesenkt werden. Rezidivierende Apnoe-Anfälle traten unter der Behandlung nur in Einzelfällen auf. Eine prophylaktische Anwendung des Präparates bei asphyxiegefährdeten Frühgeborenen und bei leichteren postnatalen Atemstörungen führte in keinem Fall zur Entwicklung eines „respiratory distress syndrome“. Toxische Nebenerscheinungen wurden bei der angegebenen Dosierung nicht beobachtet, so daß eine großzügige Asphyxieprophylaxe durchgeführt werden kann. Das Präparat hat eine vagolytische, bronchodilatatorische und kreislaufdezentralisierende Wirkung, worauf der günstige therapeutische Erfolg zurückgeführt wird. Zur Klärung des Wirkungsmechanismus werden Beobachtungen bei Asphyxien älterer Frühgeborener und tierexperimentelle Untersuchungen herangezogen.

Summary

For treatment of respiratory distress in 74 prematures a combination of Methylatropine-Papaverin-Theophylline was used. A significant reduction in mortality rate could be achieved in comparing the results with an unselected control group: Infants with mild respiratory distress 0% (16,6%), medium severe 35,5% (87,5%) and with severe respiratory distress 69,5% (100%). These results suggest a wide prophylaxis in the very begin of respiratory distress in prematures with the drug.