Untersuchungen zur biliären Elimination von Enzymen

Zusammenfassung

1. Die Enzymausscheidung pro 24 Std zeigte bei den 7 untersuchten Aktivitäten eine nur angenäherte lognormale Verteilung. Der Mittelwert der Enzymkonzentrationen in Leber- und Blasengalle lag — ausgenommen beide Esterasen — über dem der Serumaktivität.

2. Bei der Prüfung einer proportionskonstanten Ausscheidung der Enzyme in die Lebergalle konnte nur für die Enzyme OCT, GlDH und G-6-PD ein korrespondierendes Verhalten gefunden werden.

3. Die Beziehungen zwischen Serumspiegel und Enzymausscheidung pro 24 Std zeigten in keinem Fall rechnerisch eine positive oder negative Korrelation; jedoch ließen die verschiedenen Verteilungsmuster (Serumaktivität/Aktivität in der Lebergalle) einen unterschiedlichen Ausscheidungsmechanismus für einzelne Enzyme annehmen.

4. Ein Vergleich des postoperativen Verlaufs der Aktivitätsprofile in Serum und Lebergalle ergab in der Mehrzahl der Fälle ein gegensinniges Verhalten.

5. Ein Unterschied zwischen den Patienten mit intakter Leber (Gruppe I) und Kranken mit histologischer Leberschädigung (Gruppe II) konnte nicht festgestellt werden.

6. Im Gegensatz zu früheren Literaturangaben wurden höhere Proteinkonzentrationen in Leber- und Blasengalle ermittelt.

Summary

The daily excretion of seven enzymes by human bile showed a nearly lognormal distribution. The average biliary enzyme concentration — except esterase activities — surmounted the serum level, the excretion of OCT paralleled those of GlDH and G-6-PD, indicating similar excretion mechanism for enzymes of hepatic origin. There was no correlation between serum activity and biliary enzyme excretion. Morphologic alterations of liver parenchyma did not influence the amount of excreted enzymes.