Zusammenfassung
An 291 nicht ausgelesenen obduzierten Fällen des Instituts wurde der Calcium-Phosphorspiegel im Blutserum regelmäßig nach den Methoden vonClark, Bell undDoisy untersucht. Fehlerbreite der Methode bei Calcium ±1 mg-%, bei Phosphor ± 2 mg-%.
1. Der Calciumspiegel des Blutserums verändert sich innerhalb der ersten 48 Std nach dem Tode nicht merklich.
2. Der Phosphorgehalt nimmt schon nach wenigen Minuten post mortem erheblich zu und erreicht nach 48 Std bereits einen Durchschnittswert von 65,0 mg-%. Trotzdem ergeben sich aus postmortalen Blutphosphorbestimmungen innerhalb gewisser Grenzen verwertbare Anhaltspunkte für den intravitalen Phosphorstoffwechsel. Wesentlich unter 29–31 mg-% liegende Werte sprechen im allgemeinen für ein terminales Phosphordefizit, erheblich darüberliegende Werte dagegen für Hyper-phosphatämie.
3. Osteoporosen und andere rarefizierende, durch niedriges spezifisches Skeletgewicht gekennzeichnete Knochenveränderungen gehen im allgemeinen zusammen mit erhöhten Blutcalcium- und erniedrigten Phosphorwerten. Umgekehrte Verhältnisse fanden sich bei verdichteter Knochenstruktur mit hohem spezifischem Gewicht.
4. Als wesentlicher Indicator erwies sich der postmortale Serumcalciumwert vor allem für charakteristische Besonderheiten des Mineral-(Protein-)Haushaltes bei tubulären Nephropathien und mit Reststickstofferhöhung kombinierter glomerulärer Insuffizienz, bei Lebercirrhose, Arteriosklerose, bei metastasierenden Carcinomen mit und ohne Skeletbeteiligung, bei Röntgenbehandlung und bei postoperativen Störungen des Mineralhaushaltes.
Literatur
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Unter Leitung von Prof. Dr.L. Burkhardt. — Herrn Dr.H. Bayerle, Leiter der chemischen Abteilung des Instituts, sind wir für wertvolle Unterstützung sehr zu Dank verpflichtet. — Die Untersuchungen wurden durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglicht.
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Hartl, F., Waldmann, I. & Eder, M. Der postmortale Calcium-Phosphorspiegel im Blutserum und seine Brauchbarkeit als Indicator für den Mineralhaushalt besonders im Hinblick auf das Skelet. Klin Wochenschr 32, 546–548 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01484936
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01484936