Systematische Impfung mit kombiniertem Impfstoff (Diphtherie, Tetanus, Pertussis) im Säuglingsalter. Serologische und klinische Studien

Zusammenfassung

Die Verfasser legen das Ergebnis der Impfung bei Säuglingen mit einem kombinierten Impfstoff (Diphtherie, Pertussis, Tetanus) vor.

Serologisch wurden 366 Kinder untersucht, von denen 325 3 Injektionen von je 1 ml und 41 2 Injektionen von je 1 ml Impfstoff mit Beginn im Alter von 3 Monaten erhalten hatten. Bei dreimaliger Verabreichung des Impfstoffs war das serologische Ergebnis, das etwa 3–6 Wochen nach der letzten Impfung festgestellt wurde, besonders befriedigend (mit dem Vaccine Nr. 5, das in 185 Fällen gegeben wurde, zeigten 91% der Kinder einen Diphtherie-Titer von 0,50 E oder mehr je Milliliter und 94% einen Keuchhustentiter von 1/320 oder mehr. Bei nur zweimaliger Verabreichung war das Ergebnis weniger zufriedenstellend (54% Diphtherie-Titer ⪚0,50 E/ml, 54% Keuchhustentiter ⪚1/320).

In einer klinischen Untersuchung wurde die Häufigkeit der Erkrankung an Keuchhusten bei 315 geimpften Kindern mit der von 289 nichtgeimpften Kontrollen während einer Zeitspanne von 5 Jahren verglichen. Über die Grundimmunisierung mit 3 Injektionen hinaus hatten 24% der Kinder eine 4. Injektion erhalten. Die Zahl der Erkrankungsfälle je 1000 Beobachtungsmonate war bei den Geimpften 0,57 gegen 4,56 bei den Kontrollkindern, was also einem Verhältnis von 1:8 entspricht.

Von besonderer Bedeutung ist es, daß selbst gegen Ende der 5jährigen Beobachtungszeit ein beträchtlicher Unterschied in der Erkrankungsfrequenz vorlag. Die bei den geimpften Kindern nur seltenen Erkrankungen waren fast ohne Ausnahme sehr leicht, während bei den Kontrollkindern viele Fälle von schwerem und mittelschwerem Keuchhusten auftraten.