Die Funktionsprüfung des Wasserhaushalts nach Zufuhr von Nebennieren. Rindenhormon im Volhardschen Trinkversuch

Zusammenfassung

Die Verbindung desVolhard-schen Wasserversuches mit einer Nebennierenrinden-hormonbelastung (Injektion von 20 mg Cortiron intramuskulär 4–8 Studen vor Versuchsbeginn) erscheint uns geeignet, die Funktionstüchtigkeit des Wasserhaushaltes zu erproben. Nach der Hormonzufuhr kommt es zuerst zu einer Anregung, dann erst — 8–12 Stunden nach der intramuskulären Injektion — zu einer Hemmung der Diurese, so daß im Gesamteffekt der 24-Stunden-Wasserbilanz die Diuresehemmung überwiegt. Diese biphasische Wirkung kommt bei intravenöser Hormonzufuhr besonders deutlich zum Ausdruck, indem in den ersten Stunden nach der Injektion es zu einer Diureseanregung, dann nach 6–10 Stunden es zu einem Maximum von Diuresehemmung kommt. Natürlich sind nur solche Wasserhaushaltsgestörten zur kombinierten Funktionsbelastung mit Cortiron und Wasserzufuhr geeignet, die bei einer Wasserbelastung allein noch keine Störungen erkennen lassen. Deswegen wurde (für die Entwicklung dieses Testes) bei dem gleichen Patienten immer einige Tage vorher oder nachher ein gewöhnlicher Wasserversuch angestellt und die Ausscheidungen nach beiden Versuchen verglichen. Der Zweck des hier in Vorschlag gebrachten Testes zur Prüfung des Wasserhaushaltes ist die quantitative Feststellung latenter oder potentieller Neigung zu Wasserretention.