Zusammenfassung
Durch den Nachweis der Kochzerstörbarkeit sämtlicher ikterogenen Viren ist die blutige Gelbsuchtsübertragung in Mannheim beseitigt und dadurch die Zahl der Erkrankungen um jährlich 1/4 vermindert worden. Auch die gehäuften Hepatitiden des Pflegepersonals sanken auf einen Bruchteil ab, als bei blutigen Eingriffen an Ikterischen die Verwendung von Gummihandschuhen vorgeschrieben wurde. Hieraus und aus anderen Beobachtungen ergab sich, daß der einzige noch vorhandene Übertragungsweg von den Ausscheidungen Gelbsuchtskranker zum Munde führt und durch Vermeidung vegetarischer Rohkost blockiert werden kann, so daß nach einem Rohkostverbot in Mannheim seit 9 Monaten nur noch ein Diabetiker eine Hepatitis erworben hat. Vorher wurden die Zuckerkranken 26mal so häufig oral infiziert wie die gesunde Bevölkerung, die also entsprechend weniger disponiert und gefährdet ist und daher bereits durch ein mehrmonatiges Rohkostverbot entseucht werden dürfte. Dieses ist bereits an einer kleinen, besonders stark durchseuchten Gemeinde teilweise gelungen und sollte unverzüglich auch andernorts versucht werden.
Literatur
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Als Vortrag am 6. Juni 1951 beim wissenschaftlichen Abend des Mannheimer Krankenhauses gehalten.
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Hahn, H. Über die Gelbsuchtsentseuchung von Mannheim. Klin Wochenschr 29, 574–576 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01481584
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01481584