Zusammenfassung
Die subjektiven Beschwerden bei latenter Hepatopathie sind denjenigen bei Gastritis und Duodenitis auffallend ähnlich. Neben dem abdominellen Beschwerdekomplex treten besonders die Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens und die psychonervösen Symptome hervor. Die Verwandtschaft der beiden Krankheitsbilder liegt darin begründet, daß bei Gastroduodenitis funktionelle Leberschädigungen und bei latenter Hepatopathie Zustände von Hypacidität oder Anacidität vorkommen können. Auch Pankreasstörungen lassen sich gelegentlich nachweisen. Das Ineinandergreifen von funktionellen oder organischen Leber-, Pankreas- und Magendarm-Schädigungen wird an Hand von 6 Beispielen geschildert. Das Syndrom weist auf die funktionelle Einheit von Magendarmtraktus und Adnexen (Leber, Pankreas) hin; es bedarf entsprechender Behandlung. Für die Diagnose latenter Leberschädigung bei Gastritis erweist sich die modifizierte Galaktoseprobe nachLudwig als sehr wertvoll.
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Strehler, E. Latente Hepatopathie und Gastroduodenitis als Ursachen eines einheitlichen Beschwerdekomplexes. Klin Wochenschr 26, 469–471 (1948). https://doi.org/10.1007/BF01480971
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