Zusammenjassung
Dibenamin besitzt eine langdauernde, den Sympathicus blockierende Wirkung. Es hat sich dementsprechend bei 5 schwersten Durchblutungsstörungen (Bürgersche Erkrankung, Arteriosklerose der Extremitätengefäße, Raynaud) bewährt, bei denen sämtliche anderen Verfahren versagt hatten. Bei 3 anderen Erkrankungen erwies es sich nur vorübergehend wirksam, so daß eine Amputation nicht zu umgehen war.
Noch nachhaltiger wurden Schmerzen sympathischen Ursprungs (Kausalgie, Stumpfhyperpathie) beseitigt.
EineBürgersche Erkrankung des Zentralnervensystems zeigte neben verbesserter Durchblutung (ophthalmodynamometrisch nachgewiesen) eine Lösung des Spasmus in den paretischen Muskeln. Da auch Spasmen nach Querschnittsläsion gebessert wurden, liegt vielleicht hier ein neuer Angriffspunkt vor.
Diesen Vorteilen des Medikaments stehen beträchtliche Nebenwirkungen gegenüber, die eine Anwendung für die allgemeine Praxis unmöglich machen. Wirkungen und Nebenwirkungen werden einer Analyse unterworfen.
Literatur
Nickerson, M. andL. Goodman: J. Pharmacol. (Am.)89, 167 (1947). Daselbst ältere Literatur.
Hecht, H. H. andR. B. Anderson: Amer. J. Med.3, 3 (1947).
Barger: Mutterkornalkaloide inHeffter-Heubners Handbuch der experimentellen Pharmakologie, Erg.-Werk, Bd. 6.
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Ein vorläufiger Bericht wurde vonLinder auf dem Kongreß für innere Medizin in Karlsruhe am 21.5. 1948 gegeben. Die Arbeit wurde nterstützt durch die Stiftung der Strebelwerke.
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Eichler, O., Klar, E. & Linder, F. Dibenamine bei Durchblutungsstörungen und Schmerzzuständen. Klin Wochenschr 26, 715–719 (1948). https://doi.org/10.1007/BF01479183
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01479183