Zusammenfassung
Mit Hilfe der Zellkataphorese wurden Untersuchungen über die Grenzflächenladung menschlicher Blut- und Knochenmarkszellen durchgeführt. Sämtlichen Formelementen des Blutes kommt negative Oberflächenladung zu. Zwischen Zellen verschiedenen Reifegrades bestehen gesetzmäßige Ladungsunterschiede: mit zunehmender Reifung steigt die Ladung in der Entwicklungsreihe der roten und weißen Zellen an. Auch der Funktionszustand der Zellen hat Einfluß auf die Ladungsgröße. Bei akut entzündlichen Prozessen zeigt sich die Ladung der Granulocyten, bei chronischen meist die der Lymphocyten erhöht. Zwischen den Agglutinationsphänomenen, dem Phagocytosevermögen der Leukocyten und anderen Funktionsäußerungen der Zellen und der elektrischen Ladung bestehen gesetzmäßige Beziehungen. Der isoelektrische Punkt für menschliche Erythrocyten wird in einer Lösung genau definierter, geringer Ionenstärke bei pH 4,2 gefunden. Für seine Lage sind Membranproteine der Zelloberfläche selbst verantwortlich zu machen. Signifikante Unterschiede des isoelektrischen Punktes der verschiedenen Zelltypen lassen sich nicht nachweisen.
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Fritze, E., Doering, P. Die elektrische Ladung und der isoelektrische Punkt der Blutzellen und deren Beziehungen zur Zellfunktion. Klin Wochenschr 30, 19–22 (1952). https://doi.org/10.1007/BF01478753
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01478753