Akute tödliche Entmarkungs-Encephalitis nach wiederholten Hirntrockenzellen-Injektionen

Zusammenfassung

Es wird über einen 51jährigen Mann berichtet, der wegen eines Hemiparkinson innerhalb von 1 1/2 Jahren 7 Hirntrockenzelleninjektionen à 0,02 erhielt, 22 Tage nach der letzten Injektion akut erkrankte und nach 7 Wochen unter den Zeichen eines rasch progredienten cerebralen Prozesses starb. Pathologisch-anatomisch handelte es sich neben typischen Veränderungen eines endogen-degenerativen Morbus Parkinson um das Bild einer akuten Entmarkungs-Encephalitis mit mächtigen periventrikulären Herden, multiplen kleinen perivasculären Läsionen im Großhirnmark und vereinzelten Rindenherden. Die Erkenntnisse der experimentellen Entmarkungsforschung und analoge neuropathologische Beobachtungen über die Folgen von Lyssaschutzimpfungen sowie deren kritische Anwendung auf bestimmte Erfahrungen der primären Entmarkungserkrankungen des Menschen berechtigen zur Feststellung eines kausalpathogenetischen Zusammenhanges zwischen den wiederholten parenteralen Applikationen von tierischem Hirngewebe und dem Auftreten der Entmarkungs-Encephalitis im Sinne eines immunochemischen Geschehens. Gegen die parenterale Verabreichung von substantiellem Hirngewebe zu therapeutischen Zwecken werden daher begründete Bedenken vorgebracht.