Zusammenfassung
In vorliegenden Untersuchungen wurde an 17 Stoffwechselgesunden und 5 Leberkranken die Umwandlung von Glutaminsäure in α-Ketoglutarsäure unter dem Einfluß von Pyridoxin und Pyridoxal-5′-phosphat untersucht.
Die Versuchspersonen erhielten morgens nüchtern 2 g Mg-Glutamat in 10%iger Lösung innerhalb von 10 min intravenös injiziert. Vor und unmittelbar nach der Injektion wurde Blut aus der Vene entnommen. In beiden Blutproben wurde α-Ketoglutarsäure mit einer enzymatischen Testmethode bestimmt.
Dieselbe Untersuchung wurde nach einer 10-tägigen Behandlungsperiode mit täglich 500 mg Benadon wiederholt. Vor der Behandlung betrug die Differenz der α-Ketoglutarsäurewerte vor und nach der Glutaminsäure-Injektion (=d) im Mittelwert 0,066 mg-%.
Dieserd-Wert stieg nach Applikation von Pyridoxin auf einen Mittelwert von 0,116 mg-% an. Die Unterschiede derd-Werte vor und nach Vitamin B6-Gaben sind signifikant.
Dieselben Untersuchungen wurden bei 4 Patienten mit Virushepatitis und bei einem mit Lebercirrhose durchgeführt. Bei dieser Gruppe war bereits der ersted-Wert beträchtlich höher als bei den übrigen Patienten (Mittelwert fürd=0,173 mg-%). Nach Pyridoxin-Gaben kam es zu einem außerordentlich hohen Anstieg der zweitend-Werte (Mittelwert fürd=0,347 mg-%).
Zwei Patienten erhielten 6 und 12 Tage nach der Glutaminsäure-Injektion 50 mg bzw. 300 mg Pyridoxal-5′-phosphat intravenös. 30 min danach wurde die zweite Glutaminsäurebelastung durchgeführt. Eine Änderung des α-Ketoglutarsäureanstiegs mit und ohne Coferment war nicht festzustellen. Auch eine 6 Tage lang durchgeführte Behandlung bei einer Versuchsperson mit täglich 50 mg Pyridoxal-5′-phosphat intravenös führte nicht zu einem Anstieg desd-Wertes.
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Englhardt-Gölkel, A., Seitz, W. & Woller, I. Über den Einfluss von Pyridoxin und Pyridoxalphosphat auf die Desaminierung der Glutaminsäure beim Menschen. Klin Wochenschr 36, 409–411 (1958). https://doi.org/10.1007/BF01478725
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01478725