Zusammenfassung
Jugendliche Versuchspersonen wurden im Stoffwechselversuch bei überreichlicher Zufuhr von Kohlenhydraten und Fett mit einer fast eiweißfreien Kost ernährt, die etwa 1,5 g Eiweißstickstoff enthielt. Der Calorienüberschuß betrug 206% des Grundumsatzes. Im Verlaufe von 8–11 Tagen stellte sich eine Stickstoffausscheidung von durchschnittlich 3,2 g ein, die mit 0,046 g Stickstoff je Kilogramm Körpergewicht der Abnutzungsquote entsprach.
Unter der Einwirkung von Desoxycorticosteronacetat stieg die Stickstoffausscheidung nicht an. Dementsprechend ergab sich kein Anhalt dafür, daß bei nicht hungernden, mit Kohlenhydraten reichlich ernährten Versuchspersonen eine Zuckerneubildung aus Eiweiß und damit ein verstärkter Eiweißzerfall durch Desoxycorticosteronacetat stattfindet, was bei hungernden Versuchstieren unter dem Einfluß von Rindenhormon nachgewiesen ist.
Der stets zu beobachtende Rückgang der Stickstoffausscheidung von 3,2 auf 2,0 g im Mittel ist vermutlich auf Retention infolge verminderter Urinausscheidung zu beziehen. In diesem Sinne spricht auch der stets zu beobachtende Anstieg des Körpergewichtes.
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Oberdisse, K., Werner, R. Zuckerneubildung, Abnutzungsquote und Nebennierenrinde. Klin Wochenschr 26, 549–553 (1948). https://doi.org/10.1007/BF01477900
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