Zusammenfassung
Der durchschnittliche Glykokollgehalt im Nüchternserum von Erwachsenen liegt bei 2,80 mg% (1,70–3,95 mg-%), der von Kindern bei 3,08 mg% (1,02–4,47 mg%). Bei Säuglingen fanden wir einen Wert von 2,62 (1,61–3,44 mg-%) und bei Frühgeburten 3,44 mg-% (2,45–4,65 mg-%).
Die perorale Zufuhr von 0,5 g Glykokoll führt bereits zu einem deutlichen Anstieg des Glykokollserumwertes.
Nach einer Belastung eines gesunden Erwachsenen mit 2mal 5,0 d,l-Serin im Abstand von 2 Std, kommt es nach der 2. Gabe zu einer Erhöhung des Glykokollwertes auf fast 9 mg-%.
Veränderungen des Serumglykokollspiegels ließen sich bei folgenden Erkrankungen feststellen: Nephritis, Nephrose und ähnliche Nierenschäden, Hepatitis und Lebercirrhose und schließlich bei akuter Polyarthritis rheumatica.
Die Ausscheidung von Glykokoll im Urin liegt bei Kindern und Säuglingen auf annähernd gleicher Höhe. Sie ist abhängig von der Wasserdiurese. Die sicher vermehrte Ausscheidung auch in der Urineinheit bei Säuglingen weist auch auf eine Bedeutung der Niere, wie ja auch die erhöhten Werte bei Nierenleiden demonstrieren, für den Glykokollstoffwechsel hin.
Die Eiweißzufuhr mit der Nahrung hat offenbar keinerlei Einfluß auf die Glykokolleliminierung im Urin.
Die Untersuchung des Glykokollstoffwechsels bei der progressiven Muskeldystrophie konnte keine Störung im Umsatz dieser Aminosäure aufdecken.
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Schreier, K., Bergmann, V. Untersuchungen des Glykokollgehaltes von Serum und Urin. Klin Wochenschr 29, 285–290 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01477122
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