Zusammenfassung
Bis Oktober 1950 behandelten wir 124 Patienten kombiniert mit temporärer Phrenicusausschaltung und Pneumoperitoneum, davon 117 zwischen 3 Monaten und 23/4 Jahren. Bei 9 Patienten ist die Behandlung mit gutem Ergebnis abgeschlossen; in 12 Fällen mußte das Pneumoperitoneum wegen Unwirksamkeit liquidiert werden. Von diesen 117 Patienten wurden 78 fluorescenzmikroskopisch und 82 kulturell bacillenfrei, bei 68 war auf dem Schichtbild ein Zerfall mit Sicherheit auszuschließen. Bei 7 Patienten, bei denen die Übersichtsaufnahme Kavernenschwund zeigte, ist der Befund durch das Tomogramm nicht kontrolliert worden.
Die Indikation erstreckt sich nicht nur auf Fälle mit Mittel- und Unterlappenkavernen, bei denen wir eine Pneumothoraxbehandlung im allgemeinen nicht mehr vornehmen, sondern auch auf Prozesse im Oberlappen, wenn hier ein Pneumothorax nicht geführt werden kann. Bei diesen Patienten sollte vor großchirurgischen Maßnahmen ein Versuch mit der kombinierten Behandlung gemacht werden, da bei dieser, soweit wir es heute beurteilen können, keine wesentlichen sich nachteilig auswirkenden Residuen zurückbleiben und die Möglichkeit für weitere Maßnahmen auch später gegeben ist. Die Methode bewährt sich ferner als Zusatzmaßnahme bei ungenügend wirksamem Dauerkollaps, sowie zur Behandlung hierunter aufgetretener frischer Mittel- und Unterfeldprozesse. Bei über 6000 Füllungen trat nur ein ernster Zwischenfall in Form einer Luftembolie ein.
Literatur
Heckner, F.: Dtsch. med. Wschr.1950, 3.
Orlowski, E. H.: Beitr. Klin. Tbk.130, 103 (1950) (siehe dort weitere Literaturangaben).
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Orlowski, EH. Indikationen und Ergebnisse bei der Behandlung der Lungentuberkulose mit temporärer Phrenicusausschaltung und zusätzlichem Pneumoperitoneum. Klin Wochenschr 29, 269–274 (1951). https://doi.org/10.1007/BF01477118
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01477118