Die tubuläre Wirkung von antidiuretischer Plasma-Aktivität in der transplantierten Niere

Summary

Reabsorption of osmotically free water$(Tmc_{H_2 O} )$ was studied in 10 patients after renal transplantation. A rising or constant free water reabsorption was observed under hydropenia and increasing tubular solute load. These findings suggest that in the transplanted kidney the functioning nephrons respond in a normal way to plasma ADH-activity. The excretion of plasma-hypotonic urine reflects decreased antidiuretic activity as in overhydration rather than tubular unresponsiveness to ADH. The excretion of plasma-hypertonic urine indicates tubular reabsorption of osmotically free water due to ADH, and this in general rules out overhydration. Daily estimation of urinary and plasma osmolality will be useful in judging the actual state of hydration after renal transplantation.

Zusammenfassung

Bei 10 Patienten wurde nach einer Nierentransplantation die Rückdiffusion osmotisch freien Wassers$(Tmc_{H_2 O} )$ untersucht. Unter hydropenischen Bedingungen und zunehmender Solutabeladung der Nephrone kam es mit steigenden Harnzeitvolumina zu einer zunehmenden oder konstanten Rückdiffusion osmotisch freien Wassers. Dieser Befund besagt, daß die funktionierenden Nephrone der transplantierten Niere auf die antidiuretische Aktivität des Plasmas in normaler Weise ansprachen. Die Ausscheidung eines plasmahypotonen Harnes bedeutet nicht eine tubuläre Refraktärität gegenüber ADH, sondern eine verminderte antidiuretische Aktivität des Plasmas, in der Regel also cinen Wasserüberschuß des Organismus. Die Ausscheidung eines plasmahypertonen Harnes bedeutet andererseits eine ADH-bedingte tubuläre Wasserrückdiffusion und schließt damit eine Überwässerung im allgemeinen aus. Die tägliche Bestimmung der Osmolarität in Harn und Plasma eignet sich demnach zur Bestimmung des aktuellen Hydrierungszustandes nach einer Nierentransplantation.