Zusammenfassung
Wie beim Menschen waren auch beim Versuchstier (Ratte) leukocytäre Abbauformen normalerweise nicht, wohl aber im Gefolge verschiedener Reize, auch nach Injektion von Steroidhormonen, im Blutausstrich regelmäßig nachweisbar. Die verschiedenen Steroidhormone zeigten in Abhängigkeit von der endokrinen Ausgangslage bei Prüfung an gonadektomierten, epinephrektomierten und hypophysektomierten Tieren Dosiswirkungskurven von kompliziertem Verlauf.
Abbauzellzahl (granulocytäre Formen) und Latenzzeit antworteten beide auf die Hormonzufuhr in immer gleicher Reihenfolge, wie dies noch von keinem anderen hämatologischen Substrat, wohl aber für die sog. klassischen Steroidsubstrate (z. B. Scheidenschleimhaut) nachSelye bekannt ist. Größenordnungsmäßig war folgende Reihe mit zu- oder abnehmendem Wirkungsgrad gegeben: Oestradiol, Testosteron, Androsteron, Pregnenolon, Progesteron, DOC, Pregnandion, Cortison. Die einzelnen Kurven waren für das betreffende Steroid so charakteristisch, daß die an den „klassischen“ Organsubstraten gewonnene „systematic table of steroids“ (Selye) erweitert werden kann durch Aufnahme unserer granulocytären Abbauformel.
Literatur
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Koch, E. Leukocytenabbau und Steroidhormone. Klin Wochenschr 33, 270–272 (1955). https://doi.org/10.1007/BF01467552
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01467552