Zusammenfassung
1. Ritalin, der Phenyl-piperidyl-(2)-essigsäuremethylester ist eine neuartige synthetische Verbindung mit ausgesprochen psychomotorisch erregender Wirkung. Das Präparat führt an verschiedenen Versuchstieren zu psychischer Stimulation und koordinierter Motilitätssteigerung, einem Wirkungsbild wie es bisher nur für einige Phenylisopropylderivate bekannt war.
2. Ritalin führt sowohl am nichtnarkotisierten Versuchstier zu psychomotorischer Erregung und besitzt auch gegenüber bestimmten Narkotica eine deutliche Weckwirkung. Dagegen wird die Toxicität verschiedener zentralhemmender Stoffe nur wenig beeinflußt. Atropin verstärkt, Regitin hemmt die durch Ritalin ausgelöste Motilitätssteigerung.
3. Ritalin besitzt eine ausgesprochene atemstimulierende Wirkung, die besonders bei Herabsetzung der Ansprechbarkeit des Atemzentrums durch zentralhemmende Stoffe (Morphin) nachweisbar ist.
4. Ritalin führt zu mäßiger, langanhaltender Blutdrucksteigerung und Zunahme der Herzfrequenz, ohne daß gleichzeitig wesentliche peripher sympathicomimetische Wirkungen nachweisbar sind.
5. In bezug auf seinen Wirkungscharakter weist Ritalin Unterschiede gegenüber Amphetamin auf und dürfte zwischen diesem und Coffein einzurodnen sein.
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Meier, R., Gross, F. & Tripod, J. Ritalin, eine neuartige synthetische Verbindung mit spezifischer zentralerregender Wirkungskomponente. Klin Wochenschr 32, 445–450 (1954). https://doi.org/10.1007/BF01466968
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