Zusammenfassung
Nach einer kritischen Betrachtung der vorhandenen Beobachtungen über Sensibilisierung wird dargelegt, daß die Sensibilisierung positiv geladener Sole, wie der von Fe(OH)3, Cr(OH)3, Al(OH)3, von Farbstoffen usw. durch negativ geladene Kolloide wie Gelatine, Albumin, Tannin usw. höchstwahrscheinlich aufeinerNeutralisation der Ladung beruht.
Die Sensibilisierung negativ geladener Sole wie der von As2S3, Sb2S3, Mo2O5, SiO2, Ag (nach Carey Lea), Au (nach Donau), Gummiarabikum usw. durch Gelatine, Albumin, Tannin usw. wird folgendermaßen erklärt:
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1.
Die Hydrolyse der Sole von As2S3, Sb2S3, Gummiarabikum usw. wird durch die in Gelatine, Albumin, Tannin usw. in geringer Menge enthaltenen Wasserstoffionen zurückgedrängt.
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2.
Substanzen wie Gelatine, Albumin usw. können positive Ladungen aufnehmen je nach der Menge der vorhandehen H-Ionen.
Unsere Ergebnisse bei Versuchen über die Flockung von Arsentrisulfidsol, Zinnsäuresol, Mastixsol und Silbersol (nach Kohlschütter) in Gegenwart von Gelatine, Agar-Agar undTannin stehen in guter Uebereinstimmung mit den von uns entwickelten Anschauungen über die Sensibilisierung.
Ein Sensibilisator muß nicht notwendigerweise amphoter öder polar sein.
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Uebersetzt von R. Köhler (Leipzig).
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Ghosh, S., Dhar, N.R. Ueber die Sensibilisierung von Solen durch geringe Mengen anderer Kolloide. Kolloid-Zeitschrift 41, 229–234 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01451344
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