Zusammenfassung
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1.
Die Natriumsalze der Fettsäuren weisen wie gegen viele organische Lösungsmittel, so auch gegen Kresole bei Wasserabwesenheit einen stark ausgeprägten lyophilen Charakter auf.
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2.
Das Gelatinierungsvermögen (bei Zimmertemperatur) der Natronseifen mit Kresol hängt unter sonst gleichbleibenden Umständen von der Natur der Fettsäure derart ab, daß es (bei paarer Kohlenstoffanzahl) mit wachsendem Molekulargewicht in der homologen Reihe zunimmt.
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3.
Dabei bilden in der Essigsäurereihe bereits die niedriger molekularen Salze, welche dem Wasser gegenüber sich rein kristalloid verhalten, mit Kresol Gele, während bei den höheren Homologen das Gelatinierungsvermögen mit Kresol weit hiner dem mit Wasser zurückbleibt.
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4.
Das Gelatinierungsvermögen der Natriumsalze ungesättigter Fettsäuren mit 18 und mehr C-atomen und 1 bis 2 Doppelbindungen ist bedeutend niedriger als das der Essigsäurereihe bei gleicher Kohlenstoffanzahl. Das niedrigste Gelatinierungsvermögen besitzt das Natriumrizinolat.
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5.
Die am Reinkresol „Heyden“ studierten Gesetzmäßigkeiten wurden auch an den einzelnen reinen Isomeren beobachtet, doch gehen die mit o- und p-Kresol hergestellten Gele mit der Zeit in den kristallisierten Zustand über.
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Jenčič, S. Ueber Kresol-Seifen-Systeme. Kolloid-Zeitschrift 42, 168–174 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01451268
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01451268