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Die chirurgische Behandlung der chronischen Arterienverschlüsse im femoro-poplitealen Gefäßabschnitt

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Langenbecks Archiv für klinische Chirurgie Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Die Arterienverschlüsse im femoro-poplitealen Abschnitt stehen zahlenmäβig an erster Stelle. Nahezu jeder zweite Gefäβkranke mit einer arteriellen Uurchblutungsstörung der unteren Gliedmaβen leidet an einem obliterativen Prozeβ in diesem Abschnitt. Nach gefäβchirurgischen Gesichtspunkten lassen sich kurzstreckige (segmentäre) undlanqstreckiqe Vemchlusse (Häufigkeitsverhältnis etwa 1:3) unterscheiden. Im Gegensatz zu den zentralen Verschlüssen im aortoiliacalen Abschnitt sind die Spätergebnisse rekonstruktiver Eingriffe im femoropoplitealen Abschnitt noch nicht voll befriedigend. Bei etwa 30–40% der Operierten kommt es irn Laufe der folgenden 3 Jahre wieder zu erneuten Arterienobliterationen.

Für dieVerbesserung der Behancllungserqebnisse scheinen den Verfassern auf Gmnd ihrer Erfahrung an 95 peripheren Gefäβplastiken folgende Gesichts punkte von entscheidender Bedeutung:

  1. 1.

    Anzustrebeii ist dieFrühoperation im Stadium des segmentären Verschlusses.

  2. 2.

    Es sollte keine Wiederherstellungsoperation an den peripheren Beinarterien ohneRekonstruktion des Profundakreislaufs unternommen werden (letzterer wirkt protektiv bei einem Versagen der Gefäβplastik).

  3. 3.

    DieWahl des Operationsverfahrens sollte möglichst so getroffen werden, daβ im Falle der Rethrombosierung eine Zweitoperation noch möglich ist (kleinstmöglicher Eingriff bei der Erstoperation).

    Für die Korrektur der segmentären Arterienverschlüsse ist die offene Thrombendarteriektomie mit Streifentransplantat als Methode der Wahl anzusehen. Bei langstreckigen Verschliissen tritt hente die halbgeschlossene Thrombendarteriektomie (Ringstripping mit Streifentransplantat) gegenüber der Umgehungs-(Bypass-)Operation immer mehr in den Vordergrund. Diese Methode ist vor allem bei Verschlüssen mit eingeschränkter arterieller Ausfluβbahn der Bypass-Operation eindeutig überlegen. Der lange femoropopliteale Bypass (bis unterhalb des Kniegelenkes) sollte als Ersteingriff mit Hinsicht auf die hohe Versagerquote möglichst ganz vermieden werden.

  4. 4.

    Der alloplastische Gefäβersatz bedarf an peripheren Gliedmaβenarterien einer kritischen Indikationsstellung (gesicherte hohe Durchfluhate, freier “run-off” möglichste Vermeidung von Gelenkbeugen). Als kurzes Streifentransplantat (patch) erscheint das alloplastische Material dagegen auch an kleinen und mittleren llrterien keine wesentlichen Nachteile zu besitzen. Im Bereich von Gelenkbeugen (Kniekehle) sollte dagegen mit Hinsicht auf die erhohte Vulnerabilität der Kunststoffarterien autoplastischen Gefäβtransplantaten (Vena saphena magna!) der Vorzug gegeben werden.

  5. 5.

    Eine langfristigeAntilcoagulantientherapie bewährte sich nach allen Formen der Thrombendarteriektomie und bei Gefäβtransplantationen mit eingeschranktem “run-off” als protektive Maβnahme.

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Vollmar, J., Kratzert, R. & Meissner, H.J. Die chirurgische Behandlung der chronischen Arterienverschlüsse im femoro-poplitealen Gefäßabschnitt. Arch. f. klin. Chir 302, 588–607 (1963). https://doi.org/10.1007/BF01441499

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