Chirurgie der Verschmelzungsniere

Zusammenfassung

Die erkrankte Hufeisenniere verlangt chirurgische Intervention. Eine exakte urographische Diagnostik unter Einschluß der verschiedenen arteriographischen Verfahren unterstützt und sichert ein planvolles und gezieltes operatives Vorgehen. Wenn man auch in der Regel retroperitoneal operieren sollte, so schafft in ausgesuchten Fällen der transperitoneale Zugang eine großzügige Übersicht, besonders im Hinblick auf die pathologische Vascularisation der Verschmelzungsniere. Die fünf demonstrierten Fälle zeigen, daß die Form der Mißbildung wechselt, die Erkrankung vom Steinbefall über die Harnstauungsniere bis zum malignen Tumor gehen kann und damit Mißbildungsform und Erkrankung zusammen den Zugangsweg bestimmen. Die Durchtrennung der Parenchymbrücke oder des Isthmus, u. U. mit caudaler Polresektion, und die Lagekorrektur des isolierten Nierenanteils sollten, wenn möglich, in jedem Falle als Abschluß der Operation gefordert werden.

Operative Eingriffe an der Hufeisenniere oder an Verschmelzungsnieren ganz allgemein zählen nicht zu den uro-chirurgischen Routineeingriffen. Sie bedürfen in jedem Falle einer gewissenhaften Indikationsstellung.