Zusammenfassung
Es wird über die Behandlung der Schenkelhalsfrakturen in der Chirurgischen Universitätsklinik, Ziegelstraße, in den Jahren 1946 bis 1951 berichtet, wobei die Spätergebnisse im Jahre 1953 nachuntersucht und erörtert wurden.
Zur Behandlung der Pseudarthrose wurde der einfache Dreilamellennagel und die Doppelbolzung nachK. H. Bauer herangezogen.
Die Doppelbolzung mit 2 arthrodetischen Nägeln sichert 1. die vollkommene Fixation der Scheingelenke, erzielt 2. die gewünschte Ruhigstellung des Hüftgelenkes. 3. Bei einem arthrodetischen Nagel besteht die Gefahr der Rotation dieses Nagels mit Fräswirkung in der Pfanne; daher unsere Forderung: entweder 2 arthrodetische Nägel oder 2 Collumnägel. 4. Die Vorteile der Doppelbolzung gegenüber der einfachen Nagelung der Pseudarthrose zeigen sich in den besseren Heilungsresultaten, nämlich 80,8% zu 50%. 5. Die Doppelbolzung bewährt sich vor allem bei älteren Patienten, denen langes Krankenlager und anstrengende Gipsverbände wie bei der Umlagerungsmethode erspart werden. 6. Sogar 3–4 Jahre alte Pseudarthrosen können noch mit gutem Erfolg durch Doppelbolzung behandelt werden; andererseits wird die Regeneration beim Schenkelhalsschwund ermöglicht.
Literatur
Aderhold, K.: Mediale Bohrdrahtwanderung nach Schenkelhalsdrahtung. Zbl. Chir.1953, H. 47, 2003.
Axhausen, W.: Spätergebnisse der Schenkelhalsnagelung. Zbl. Chir.1950, H. 22.
Bauer, K. H.: Kurzer Beitrag zum Schenkelhalsproblem besonders über Heilung der Schenkelhalspseudarthrose durch Doppelbolzung. Zbl. Chir.1941, 2239.
Becker, F.: Über eine neue Form von Schenkelhalsnagel. Chirurg1949, H. 11, 640.
Böhler, L.: Technik der Knochenbruchbehandlung. 1938.
Ehalt, W.: Unfallchirurgie im Röntgenbild. 1952.
Eigler, W.: Schenkelhalsnagelung ohne Ziel- und Führungsgerät. Chirurg1947, H. 13, 607.
Felsenreich, F.: Verhinderung knöcherner Heilung genagelter Schenkelhalsbrüche durch Rostschäden. Chirurg1940, H. 12, 15.
Fortschritte auf dem Gebiete der Schenkelhalsnagelung unter besonderer Berücksichtigung der an der II. Chirurgischen Klinik in Wien geübten Technik. Chirurg1938, H. 16, 569.
Gerber, G.: Spätergebnisse nach Schenkelhalsfrakturen unter besonderer Berücksichtigung sozialer Gesichtspunkte. Zbl. Chir.1953, H. 35, 1505.
Glöckner, U.: Vereinfachte Schenkelhalsnagelung. Zbl. Chir.1953. H. 17, 700.
Johansson, S.: Operative Behandlung von Schenkelhalsfrakturen. 1934.
Koenig, F.: Lehrbuch der speziellen Chirurgie. 1886.
Köle, W.: Ein Beitrag zur extraarticulären Osteosynthese des Schenkelhalsbruches. Chirurg1950, H. 4, 228.
Kolb, O.: Nachuntersuchung an genagelten Schenkelhalsfrakturen. Chirurg1951, H. 21, 467–473.
Kühne, H.: Beitrag zur Entstehung der posttraumatischen Knochennekrose. Zbl. Chir.1953, H. 28, 1181.
Küntscher, G.: Technik der Marknagelung. 1945.
Küntscher, G.: Zur Technik der Schenkelhalsnagelung. Zbl. Chir.1948, H. 11, 1164.
Küntscher, G.: über den Einfluß der Ruhigstellung auf die Gelenkfunktion. Zbl. Chir.1950, H. 17, 1203.
—: Die vollautomatische Schenkelhalsnagelung. Z. Orthop.84, 17 (1953).
Lange: Unfall-Orthopädie. 1949.
Maatz, R.: Schenkelhalsosteosynthese. Langenbecks Arch. u. Dtsch. Z. Chir.266 (1951).
Matti, H.: Die Knochenbrüche und ihre Behandlung. 1931.
Meissner, H.: Ein Beitrag zum Problem der Schenkelhalsnagelung. Beschreibung eines neuen Führungsinstrumentes. Zbl. Chir.1948, H. 5, 516.
Oberdalhoff, H.: Die Doppelbolzung des Schenkelhalses bei Pseudarthrosen. Langenbecks Arch.263 (1949).
Oberdalhoff, H.: Die Regenerationsfähigkeit des pseudarthrotisch resorbierten Schenkelhalses. Chirurg1950, H. 4, 193.
Pauwels, F.: Der Schenkelhalsbruch. Ein mechanisches Problem. 1935.
Rehbein, F.: Erfahrungen mit der Nagelung pertrochanterer Oberschenkelbrüche. Chirurg1949, H. 12.
Rostock, P.: Pseudarthrose durch Verwendung diff. Metalle bei der Knochennaht. Zbl. Chir.1941, 47. — Erkennung und Behandlung der Knochenbrüche und Verrenkungen. 1942.
Sànchez, V.: Über Nekrose des Schenkelkopfes nach Schenkelhalsbrüchen. 1946. Dissert.
Scheidt, R.: Betrachtungen zur Behandlung der pertrochanteren Femurfraktur. Chirurg1949, H. 12.
Schöneich, R.: Spätergebnisse nach Schenkelhalsfrakturen. Zbl. Chir.1949, H. 2, 172.
Schütze, E.: Extraartikuläre Osteosynthese durch Knochenbolzen. Zbl. Chir.1948, H. 11, 1162.
Sieber, E.: Bedeutung der alkalischen Serumphosphataseuntersuchungen im Verlauf der Knochenbruchheilung. Zbl. Chir.1953, H. 37, 1583.
Weis, J.: Über die Technik der Schenkelhalsnagelung bei pertrochanteren Frakturen. Chirurg1950, H. 1.
Wnuck, P. v.: Indikation zur intraartikulären Nagelung der medialen Schenkelhalsfraktur. Chirurg22, 37 (1951).
Zeitlhofer, J.: Intrapelvine Pfannenprotrusion nach Schenkelhalsnagelung bei einem Tabiker. Wien. med. Wschr.1950, 769.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 11 Textabbildungen, in 27 Einzelderstellungen.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Ostapowicz, G. Erfahrungen über Doppelbolzung der medialen Schenkelhalsfrakturen. Arch. f. klin. Chir 280, 154–177 (1955). https://doi.org/10.1007/BF01440631
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01440631