Zusammenfassung
Dem Zustandekommen der sog. Stippchengallenblase (Lipoidose der Gallenblasenschleimhaut) liegt eine komplexe Störung der Lebenstätigkeit der Gallenblase zugrunde.
Ein sicherlich bedeutsames Moment in dieser komplexen Störung läßt sich deutlich fassen in Form einer ungewöhnlich häufigen Hyperplasie des Schleimhautnervengeflechtes, an der sowohl die Nervenfasern wie die Ganglienzellen teilhaben (Riopelle); man könnte in dieser Hinsicht von einer neurogenen Cholecystopathie sprechen.
Die ursächliche Irritation des Schleimhautnervenplexus geschieht vermutlich von seiten des Helle-Zellen-Organs im Gallenblasenepithel, wahrscheinlich gefolgt von Motilitätsstörungen; diese dürften bei der Anreicherung von Cholesterin und Cholesterinestern in der Schleimhaut, welcher Abwegigkeiten der Enzymie zugrunde liegen, zumindest mit eine Rolle spielen.
Entzündliche Veränderungen stehen, wie das Sektionsgut lehrt, in reinen Fällen von Lipoidose der Gallenblasenschleimhaut durchaus im Hintergrund des pathischen Geschehens. Zur Operation nötigen häufig erst hinzugekommene Cholecystitis und Cholelithiasis.
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Feyrter, F. Zur Pathogenese der sog. Stippchengallenblase. Arch. f. klin. Chir 290, 86–96 (1958). https://doi.org/10.1007/BF01440579
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