Zusammenfassung
An Hand von 4 Fällen wird eine anscheinend bisher nicht bekannte Fehlbildung des Caudasackes beschrieben. Sie ist gekennzeichnet durch eine erhebliche Erweiterung des sacralen Caudaendes, teilweise unter Einbeziehung der Wurzelscheiden S1, mit Erweiterung des entsprechenden Wirbelsäulenabschnittes. Zeichen der Dysraphie bei allen Kranken, in einem Falle besonders ausgeprägt, sprechen für Beziehungen zwischen Caudamißbildung und Dysraphie. In Analogie zu entsprechenden Befunden am Darm und Ureter wird die Fehlbildung als Megacauda bezeichnet. Klinisch fanden sich zwei Verlaufsformen, die eine bei zwei älteren Kranken mit chronisch rezidivierender Ischias bei erweiterten Wurzelscheiden S1, die andere bei zwei Kindern von 8 bzw. 16 Jahren. Nur der 16jährige zeigte neurologische Abweichungen in Form eines Caudasyndroms. Die noch weitgehend ungeklärte formale Genese und Pathogenese sowie therapeutische Möglichkeiten werden diskutiert.
Literatur
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Auszugsweise am 13. 7. 58 in der Medizinischen Gesellschaft Gießen vorgetragen.
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Pia, H.W. Megacauda. Arch. f. klin. Chir 290, 429–439 (1959). https://doi.org/10.1007/BF01440424
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